HiPaKu-Skript - Basel
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
HiPaKu wird jährlich überarbeitet (vor Beginn des Wintersemesters). Diese Zusammenfassung wird automatisch aktualisiert.
Stand: 2024-12-22 08:32:38
Modul: Basel, 3. Bachelor Herbst
Präparat Nr 4 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Leber / Aethylische Leberzirrhose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörte Läppchenarchitektur mit diffusem feinknotigem Umbau des Leberparenchyms.
- Breite Fibrosebänder mit Ductulusproliferation und gemischter Entzündung.
- Perivenuläre Fibrose und perizelluläre Maschendrahtfibrose in Zone 3.
- Verminderte Anzahl Zentralvenen.
- Mallory-Denk Körperchen.
- Megamitochondrien.
- Hydropische Zellschwellung.
- Überwiegend makrovesikuläre, teils gemischttropfige Verfettung der Leberzellen.
- Intralobuläre Infiltrate neutrophiler Granulozyten (alkoholische Steatohepatitis: grobtropfige Verfettung, Maschendrahtfibrose und intralobuläre neutrophile Granuloyzten).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Aktueller oder sistierter Alkoholabusus (zur Unterscheidung von einer fortgeschrittenen nicht alkoholischen Steatohepatitis=NASH).
- Mögliche andere Gründe für eine Leberzirrhose (Virusserologie, Hämochromatose, PBC/PSC, Autoimmunhepatitis).
- Zeichen der portalen Hypertension.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 5 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Herz links / Akuter Myokardinfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
Das Präparat stammt von einer 90 jährigen Patientin.
Makroskopie: schwere stenosierende Koronarsklerose mit frischem thrombotischem Verschluss des Ramus interventricularis anterior der linken Koronararterie. 8x9cm grosser akuter transmuraler anteroseptaler Myokardinfarkt.
- Oben auf dem histologischen Präparat ist ein Querschnitt durch den Papillarmuskel zu sehen, unten auf dem Präparat ein tangentialer Schnitt durch die Myokardvorderwand
- Papillarmuskel und Vorderwand zeigen territoriale Koagulationsnekrosen, welche vom Rand her von neutrophilen Granulozyten infiltriert werden (blauer Saum).
- Ein Teil der neutrophilen Granulozyten ist bereits zerfallen (Kerntrümmer)
- Das nekrotische Myokard ist erkennbar an seiner dunkleren Färbung (Hypereosinophilie) und einer Abblassung oder dem Verschwinden der Zellkerne.
- Herzmuskelzellen mit Kontraktionsbandnekrosen vor allem in den Randbereichen des Infarktareals.
- Die unmittelbar subendokardial gelegenen Herzmuskelzellen des Papillarmuskels sind vital (erhaltene Zellkerne), zeigen aber ein blasig vakuolisiertes und aufgehelltes Sarkoplasma (=tubuläre Degeneration) als Zeichen eines chronischen Sauerstoffmangels (sogenannte Holundermarkzellen).
- Nebenbefund: Amorphe azelluläre Amyloidablagerungen in den Gefässwänden der intramyokardialen Arterien. (Senile kardiovaskuläre Amyloidose).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannte koronare Herzkrankheit
- Zeitpunkt des Infarktereignisses
- Rhythmusstörungen
- Resultat der Koronarangiographie
- Koronare Interventionen (Thrombolyse, PTCA…)
update 30. August 2014
Präparat Nr 8 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Diabetische noduläre Glomerulosklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Verbreiterung des Mesangiums mit Ausbildung von Knoten(noduläre Glomerulosklerose).
- Exsudative Läsionen: Hyaline Schlingenkappen (Proteinthromben in Glomerulumschlingen, im virtuellen Präparat nicht sichtbar) und Kapseltropfen (Proteinablagerungen im Bowman’schen Kapselraum).
- Arteriolosklerose von Vas afferens und efferens (Gefässwandhyalinose durch Ablagerung von Plasmaproteinen und Lipiden in der Gefässwand).
- Intrarenale Atherosklerose.
- Verdickte Basalmembranen der peritubulären Kapillaren.
- Verbreiterung der tubulären Basalmembran.
- Tubulusatrophie mit interstitieller Fibrose und Begleitentzündung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Diabetestyp.
- Dauer der Erkrankung.
- Nierenfunktion.
- Proteinurie (Ausmass, Dauer).
- Hämaturie.
- Arterielle Hypertonie.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 9 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Herz rechts / ATTR-Amyloidose des Myokards
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Homogene, zellfreie, extrazelluläre, netzförmige perizelluläre Ablagerungen von kongorotem (2. Präparatlink) Material (abnorme Doppelbrechungsfarbe bei Polarisation: flaschengrün, orange oder gelb statt weiss) im Myokard.
- Das abgelagerte Amyloidprotein entspricht immunhistochemisch ATTR-Amyloid (3. Präparatlink). Das abgelagerte Protein färbt sich mit einem Antikörper gegen Transthyretin braunrot an. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinischer Verdacht auf Amyloidose.
- Grunderkrankung: chronische entzündliche Erkrankung (AA Amyloidose), Plasmazellerkrankung (z.B. Plasmazellmyelom, monoklonale Gammopathie, M. Waldenström).
- Hinweise auf systemische Amyloidose: Herzinsuffizienz, Hepatomegalie, CTS, autonome Neuropathie, Nephrotisches Syndrom, pathologische Serum- oder Urinimmunelektrophorese). Praxis-Tipp:
- Zur Beschleunigung der Diagnostik den klinischen Verdacht auf eine Amyloidose auf dem Anmeldezettel vermerken (Kongorotfärbung wird in diesem Fall vom Labor automatisch durchgeführt).
- Bei Verdacht auf systemische Amyloidose: Zuerst Fettgewebsaspiration. Bei fehlendem Nachweis von Amyloid im Fettgewebsaspirat Rektumbiopsie mit Submukosa oder Biopsie eines betroffenen Organs.
update 30. August 2016
Präparat Nr 10 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Chronische Lungenstauung
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Mediahypertrophie der Pulmonalvenen.
- Fibrosierung und Verdickung der Alveolarsepten.
- Siderinhaltige Alveolarmakrophagen (=Herzfehlerzellen).
Weitere mögliche Befunde bei chronischer Stauung, die im virtuellen Präparat nicht sichtbar sind:
- Arterialisierung der Pulmonalvenen (prominente Lamina elastica interna. Nur in EvG Färbung sichtbar).
- Muskularisierung der Arteriolen, Mediahypertrophie und Intimaproliferation. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Gründe für eine pulmonalarterielle Hypertonie.
Präparat Nr 10 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Sputum / Hämosiderinhaltige Alveolarmakrophagen
Repetitorium
-
Präparat Nr 11 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Hämorrhagischer Lungeninfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzte dreiecksförmige hämorrhagische Nekrose des Lungenparenchyms.
- Alveolen gefüllt mit zerfallenden Erythrozyten, Kerntrümmern und Fibrin.
- Lungengerüst erhalten im Randbereich der Nekrose, nicht mehr erkennbar im Zentrum.
- Abgeblasste Zellkerne in der Nekrosezone.
- Pulmonalarterienast mit nicht wandhaftendem Thrombembolus am Rand des Infarktes.
- Frischblut im Lumen des begleitenden Bronchiolus.
- Pulmonalarterienast mit Strickleiter.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannte Thrombose oder Thromboseneigung.
- Symptome einer Lungenembolie.
- Vorbestehende Herz- oder Lungenerkrankung.
Präparat Nr 13 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Appendix vermiformis / Akute eitrige ulzerophlegmonöse Appendizitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fokale Ulzeration der Appendixschleimhaut.
- Diffuse Durchsetzung der Appendixwand mit neutrophilen Granulozyten (phlegmonöse Entzündung).
- Fibrinauflagerungen auf der Serosa durchmischt mit neutrophilen Granulozyten (fibrinös eitrige Peritonitis). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Verdacht auf Perforation oder perityphlitischen Abszess.
Präparat Nr 16 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Kolon / Pseudomembranöse Enterokolitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Herdförmige Schleimhautnekrosen.
- In den Nekrosezonen pilzförmige Pseudomembranen bestehend aus nekrotischem Detritus, Entzündungszellen und Fibrin.
- Zwischen den Pseudomembranen normale Kolonschleimhaut. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Wässrige oder schleimige Diarrhoe nach Antibiotikatherapie.
- Nachweis von Clostridium difficile.
- Risikofaktoren für ischämische Kolitis oder bekannte ischämische Kolitis.
Präparat Nr 17 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Ileum terminal / Morbus Crohn
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Architekturstörung: Verplumpung und Abflachung der Dünndarmzotten. Verzweigte Krypten.
- Transmurale Entzündungsinfiltrate mit Lymphfollikelbildung.
- Zahlreiche epitheloid-riesenzellige Granulome in allen Wandschichten.
- Schlitzförmige fissurale Ulzera mit Vernarbung der umgebenden Submukosa.
- Verdichtetes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat in der Lamina proria.
Neutrophile Granulozyten in der Lamina propria (aktive Entzündung) und Gewebseosinophilie (vermehrte eosinophile Granulozyten in der Lamina propria).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannter Morbus Crohn und Datum der Erstdiagnose.
- Verteilung der entzündlichen Läsionen im Gastrointestinaltrakt.
- Symptomatik.
- Therapie (Art und Zeitdauer).
- Verdacht auf dysplastische Herde/Adenom.
- Mögliche Differentialdiagnosen (Ischämie, NSAR). Praxis-Tipp:
- Proben aus verschiedenen Regionen des Gastrointestinaltraktes in separaten Gefässen einsenden und genaue Entnahmestellen in Schemazeichnung eintragen.
Präparat Nr 18 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Florides chronisches Magenulkus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Antrumschleimhaut mit chronischer Gastritis am oberen Rand des Ulkus.
- Duodenalschleimhaut mit Brunner'schen Drüsen am unteren Rand des Ulkus.
- Schichtung: Detritus, oranges Quellungsfibrinoid, Granulationsgewebe, Narbe.
- Im Ulkusgrund arrodierte Arterie mit Intimafibrose und Abscheidungsthrombus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Einnahme von NSAR, Säureblockern oder Antibiotika.
- Bekannte HP Gastritis oder Typ C Gastritis.
Präparat Nr 19 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Synovialis / Chronische Bursitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Eröffnete Bursa mit plumpen Zotten mit kompakten Auflagerungen von hypereosinophilem Fibrin.
- Innenauskleidung durch eine Schicht flacher Synoviozyten.
- Daran angrenzend gefässreiches Granulationsgewebe mit lumennahen Erythrozytenextravasaten und Narbengewebe.
- Weiter aussen folgt Fettgewebe mit breiten Bindegewebssepten.
Präparat Nr 22 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Weichteile / Fremdkörpergranulom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Knotige Granulome umgeben von wenig Skelettmuskulatur.
- Granulombildung aus Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen vom Fremdkörpertyp.
- Im Zytoplasma der Riesenzellen findet sich phagozytiertes exogenes Fremdmaterial.
- In den helleren Arealen des Granuloms liegen grössere Ansammlungen von Fremdmaterial extrazellulär.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorausgegangene Operation oder Unfallanamnese.
- Art des Fremdmaterials, soweit bekannt.
Präparat Nr 24 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, Kopf-cervikal / Verkäsende Lymphknotentuberkulose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Lymphknoten mit ausgedehnten konfluierenden eosinophilen Nekrosezonen und nur wenig erhaltenem Lymphknotengewebe (blau).
- In den grösseren Nekrosearealen sind Kerntrümmer von neutrophilen Granulozyten erkennbar.
- Demarkierung der Nekroseareale durch schlanke Epitheloidzellen, Riesenzellen vom Langhanstyp mit hufeisenförmig angeordneten Kernen und Lymphozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tuberkuloseverdacht, Tuberkuloseanamnese.
- Erregernachweis.
Praxis-Tipp:
- Materialentnahme für die Bakteriologie vor Fixation.
Präparat Nr 25 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, inguinal / Sarkoidose des Lymphknotens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Wenig erhaltenes Lymphknotengewebe (blau).
- Konfluierende Granulome aus grossleibigen Epitheloidzellen.
- Wenige mehrkernige Riesenzellen.
- Kleinere Nekroseareale im Zentrum grösserer Granulome. (Die Nekrosen sind untypisch für die Sarkoidose, können aber bei grossen Granulomen gelegentlich vorkommen).
- Perigranulomatöse Fibrose. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Weitere Organmanifestationen, insbesondere Lungenbefund.
- Vorliegen einer anderen Grunderkrankung, die mit Granulombildung einhergehen kann.
- Resultat der Bronchoalveolären Lavage (HS Quotient).
Präparat Nr 27 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Haut, Rumpf / Wundheilung
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Schlitzförmiger, bis in die Subkutis reichender Hautdefekt.
- Neugebildete Epidermis bedeckt im oberen intradermalen Anteil des Wundspaltes teilweise den Gewebsdefekt.
- Daran angrenzender Wundspalt im Bereich des subkutanen Fettgewebes mit Fibrinauflagerungen und ödematösem zellarmem Granulationsgewebe.
- An der Basis des Präparates Auseinanderklaffen des Wundspalts wegen grösserem Blutkoagel (verursacht Wundheilungsstörung).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zeitpunkt der Operation.
- Risikofaktoren für Wundheilungsstörung.
Präparat Nr 28 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Haut, Rumpf / Naevuszellnaevus vom Compoundtyp (common naevus)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Symmetrischer leicht exophytischer Tumor.
- Die Tumorzellen bilden Nester in der Epidermis und in der Dermis (=dermoepidermaler bzw. compound Naevus).
- Oberflächliche Tumorzellen enthalten teilweise körniges braunes Melaninpigment.
- Angrenzend an die pigmentierten Zellnester sind Melanophagen erkennbar, deren Zytplasma mit Melaningranula angefüllt sind.
- Die oberflächlichen Naevuszellen zeigen reichlich helles, teils pigmentiertes Zytoplasma und helle ovale Kerne mit kleinen, deutlich erkennbaren Nukleolen. Zur Tiefe hin werden die Naevuszellen kleiner, haben weniger Zytoplasma und dunkle kleine Kerne ohne gut erkennbaren Nucleolus. Die Zellnester werden zur Tiefe hin ebenfalls kleiner (=Ausreifung).
- Keine Mitosen, keine Zellatypien.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Tumorlokalisation (lokalisationsspezifische morphologische Eigenheiten von Naevi).
- Kongenitaler oder erworbener Naevus.
- Melanompatient.
- Melanomverdacht (ABDCE Regel, EFG Regel).
- Kürzlich vorausgegangene UV Bestrahlung oder mechanische Irritation (kann melanomartige Veränderungen verursachen).
- Rezidiv (kann ein Melanom imitieren).
Präparat Nr 29 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Haut, untere Extremität / Malignes Melanom vom superfiziell spreitenden Typ
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Stark asymmetrischer, unregelmässig pigmentierter dermoepidermaler melanozytärer Tumor.
- Wechselnd Akanthose und Atrophie (Consumption) der Epidermis mit langstreckiger Ulzeration des Epithels im Bereich der grössten Tumordicke.
- Die epidermale Melanomkomponente besteht aus in der Epidermis aufsteigenden atypischen Melanozyten (=pagetoide Ausbreitung) und unterschiedlich grossen Zellnestern durchmischt mit Melanophagen.
- Epidermale Komponente breiter als dermale Komponente (SSM)
- Verschieden grosse, teils konfluierende (Sheets) Tumorzellnester in der Dermis.
- Fehlende Ausreifung zur Tiefe hin (keine Abnahme der Zellgrösse, der Grösse der Zellnester oder der Pigmentierung zur Tiefe).
- Tumorinfiltration der retikulären Dermis (Clark Level IV)
- Wichtige Malignitätskriterien bei melanozytären Tumoren: Kombination von schweren zytologischen Atypien und zahlreichen Mitosen in dermalen Tumorzellen.
- Epitheloide rund-ovale Tumorzellen mit reichlich Zytoplasma mit unterschiedlich starker Pigmentierung der unterschiedlichen Tumorzellklone. Grosse hyperchromatische Zellkerne mit einem oder mehreren prominenten eosinophilen Nukleolen.
- Fokale Ansammlungen von stark pigmentierten Melanophagen in der dermalen Tumorkomponente.
- Unregelmässig verteiltes dermales tumorinfiltrierendes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat.
- Links auf dem Präparat sind unterhalb des Melanoms dermale Reste eines vorbestehenden gewöhnlichen Naevuszellnaevus erkennbar. Naevuszellen deutlich kleiner und zytoplasmaärmer mit kaum erkennbaren Nukleolen.
- Solare Elastose (chronische UV-Schädigung).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinischer Melanomverdacht (ABDCE Regel, EFG Regel).
- Genaue Tumorlokalisation.
- Vorbestehende, neu entstandene oder sich verändernde Läsion.
- Metastase oder Primärtumor.
- Positive Eigenanamnese oder Familienanamnese bezüglich Melanom.
Praxis-Tipp:
- Bei melanomverdächtigen Läsionen wird primär die vollständige Exzisionsbiopsie empfohlen. Die Inzisionsbiopsie bleibt grossen Läsionen an kritischen Lokalisationen (Gesicht, akral) vorbehalten.
- Seitenmarkierung am besten mit Skizze für die genaue Orientierung der Resektionsränder.
update 21. April 2017
Präparat Nr 30 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Haut, Kopf / Basalzellkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fokale oberflächliche Ulzeration bzw. Erosion der Epidermis über dem Tumor.
- Solide blaue Tumorzellplatten in der Dermis, teils mit Kontakt zur Epidermis.
- Die zytoplasmaarmen Tumorzellen ähneln Basalzellen der Epidermis.
- Palisadenförmige Anordnung der Tumorzellen am Rand der Zellplatten.
- Retraktionsartefakt zwischen Tumor und Stroma.
- Tumorstroma bestehend aus Fibroblasten, lockeren Kollagenfasern, hellblauen Muzineinlagerungen und chronischem Entzündungsinfiltrat.
- Im Zentrum einzelner Tumorzellplatten Verhornung, Tumornekrosen oder Hohlraumbildungen.
- Die Dermis in der tumorfreien Haut zeigt eine deutliche solare Elastose als Zeichen der chronischen UV Schädigung.
- Markierung des seitlichen Resektionsrandes mit blauer bzw. grüner Tusche zur Beurteilung der Resektionsränder (RR tumorfrei? Abstand zum RR?) Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Rezidiv. Praxis-Tipp:
- Seitenmarkierung am besten mit Skizze für die genaue Orientierung der Resektionsränder.
- Ein Sicherheitsabstand von 1 bis 4 mm ist bei Basalzellkarzinomen in der Regel ausreichend.
- Oberflächliche, mikronoduläre und sklerodermiforme Basalzellkarzinome sollten wegen hoher Rezidivneigung unbedingt im Gesunden entfernt werden.
- Schnellschnittuntersuchungen der Resektionsränder können vielfach ein einzeitiges Vorgehen ermöglichen.
update 1. September 2015
Präparat Nr 34 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Kolon descendens / Tubulovillöses Kolonschleimhautadenom (high grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ein polypoides Kolonschleimhautfragment.
- An der Abtragungsstelle rechts unten (Kauterartefakte) erkennt man wenige nicht dysplastisch veränderte Kolonkrypten mit muzinhaltigen Becherzellen.
- Intakte Lamina muscularis mucosae.
- Das Adenom besteht teilweise aus langen fingerförmigen verzweigten villösen Strukturen und kürzeren unverzweigten Tubuli.
- Low grade Dysplasie (ca. 95%): Das Epithel der mässiggradig dysplastisch veränderten Drüsen zeigt vermehrte, vergrösserte, mehrreihig angeordnete stiftförmige Kerne mit leicht vergröbertem Chromatin und verminderter intrazytoplasmatische Schleimbildung. Die Zellpolarität ist erhalten (parallele Ausrichtung der Zellkerne zueinander, senkrecht zur Basalmembran).
- High grade Dysplasie (ca. 5%): Im Zentrum des Adenoms findet sich ein kleines Areal mit high grade Dysplasie: dysplastisch veränderter Drüsen mit kribriformer Architektur (Tubulus mit multiplen Lumina gesäumt von dysplastischen Zellen) und grösseren, abgerundeten Zellkernen teilweise in allen Epithellagen. Die Lumina der kribriformen Drüsen enthalten apoptotische Zelltrümmer und nekrotischen Detritus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Anzahl und genaue Lokalisation der Adenome.
- Verdacht auf hereditäres Kolonkarzinom.
update 21. August 2014
Präparat Nr 35 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Kolon Sigma / Adenokarzinom des Kolons (low grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Die Karzinomdrüsen sind unregelmässig verzweigt und bilden teils kribriforme Strukturen.
- Tumordrüsen infiltrieren Submukosa und Muscularis propria der Kolonwand (Infiltration der Muscularis propria=pT2).
- Die Karzinomdrüsen sind teilweise umgeben von zellarmem desmoplastischem Stroma und einem dichten gemischten Entzündungsinfiltrat.
- Ektatische Tumordrüsen sind gefüllt mit nekrotischem Zelldetritus.
- Sich gegenseitig überlagernde, abgerundete, vergrösserte und hyperchromatische Tumorzellkerne.
- Stark verminderte Schleimbildung in den Tumorzellen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Lokalisation des Karzinoms.
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Hereditäres Kolonkarzinom (HNPCC oder adenomatöse Polypose, Familienanamnese). Praxis-Tipp:
- Resektat sofort frisch und uneröffnet einsenden.
- Falls das Präparat eröffnet wird, Tumor vor dem Öffnen palpieren und Darm auf der gegenüberliegenden Seite eröffnen.
- Tiefen Weichgewebsresektionsrand mit Faden markieren.
Präparat Nr 36 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Prostata / Adenokarzinom der Prostata
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Normale Prostatadrüsen mit grossen Lumina angeordnet in Läppchen. Das Epithel bildet Falten und besteht aus einer inneren hochprismatischen sekretorischen Zellschicht und einer äusseren Schicht flacher Myoepithelien.
- Herde kleiner Karzinomdrüsen ohne Basalzellschicht.
- Fehlende lobuläre Anordnung der Karzinomdrüsen.
- Konfluierende Drüsen bilden kribriforme Muster.
- Karzinomzellen mit stark erhöhter Kern-Zytoplasmarelation und hyperchromatischen Zellkernen mit grossen eosinophilen Nukleolen.
- Wenig differenzierte Karzinomanteile ohne erkennbare Drüsenbildung.
- Perineuralscheideninvasion.
- Links oben im Präparat finden sich Anteile der Samenblase mit polymorphem Epithel und gelben Lipofuszinpigmenteinlagerungen.
- Unterhalb der Samenblase sind von flachem Endothel ausgekleidete Lymphgefässe mit Karzinominfiltraten erkennbar (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Der mit schwarzer Tusche markierte Resektionsrand in der unteren Hälfte des Präparates ist tumorfrei.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorausgegangene Hormontherapie oder Strahlentherapie (Veränderte Morphologie, Grading nicht möglich).
- Höhe des PSA.
- Befund der vorausgegangenen Stanzbiopsie.
Präparat Nr 37 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives Mammakarziom ohne besonderen Typ (Syn. invasives duktales Mammakarzinom)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Invasives duktales Karzinom mit desmoplastischem Stroma rechts unten im Präparat.
- Die Karzinominfiltrate bestehen aus schmalen soliden Zellsträngen, die keine Drüsenlumina ausbilden. Eine Myoepithelschicht fehlt. Kein assoziierter Mikrokalk.
- Mässig zahlreiche Mitosefiguren und Apoptosen.
- Die Karzinomzellen sind deutlich grösser als die normalen sekretorischen Zellen der nicht neoplastischen Drüsenazini. Die vesikulären Zellkerne sind vergrössert, pleomorph und hyperchromatisch. Die Kernmembran ist teils irregulär. Die Tumorzellkerne enthalten prominente eosinophile Nukleolen.
- Das Zytoplasma einiger Tumorzellen enthält runde bis ovale hyaline Globuli, teils umgeben von einem Halo (unspezifischer Befund).
- Das Karzinom ist gering differenziert: B.R.E. Grad 3; Score 8: 3, 3, 2. Keine Drüsenbildung: Score 3 Starke Zellatypien: Score 3 <10 Mitosen/10 HPF: Score 2
- In den bindegewebigen Ausläufern dilatierte Gangstrukturen mit peritumoralem duktalem Carcinoma in situ mit hohem Kernmalignitätsgrad (Grad 3, kribriformer und solider Typ mit Komedonekrosen, kein assoziierter Mikrokalk). Erhaltene Myoepithelschicht im Bereich des in situ Karzinoms.
- Läppchenkanzerisierung (Ausbreitung des Karzinoms in den Azini der Drüsenläppchen).
- Peritumorale Arterie mit assoziiertem dilatiertem Lymphgefäss mit intraluminalem Tumor (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Tumorfernes Mammaparenchym mit leichter Fibrose.
- Spärlich Mikrokalk assoziiert mit benignen Drüsenazini. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Ergebnis vorausgegangener Untersuchungen (Zytologie, Stanzbiopsie). Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate in drei Dimensionen (mammillennah, mammillenfern und lateral oder medial) mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral bzw. medial markieren.
update 20. August 2017
Präparat Nr 38 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Ovar / Benignes reifes Teratom des Ovars
Repetitorium
Morphologische Merkmale (1. Präparatlink):
- Tumor bestehend aus einer Mischung reifer epithelialer und mesenchymaler Gewebskomponenten:
- Das Gewebsfragment wird links oben von Magenschleimhaut vom Corpustyp bedeckt. Unmittelbar darunter finden sich hyaliner Knorpel und Kolonschleimhaut.
- Im mittleren Abschnitt des Präparates finden sich zystische Hohlräume, ausgekleidet von teils verhornendem Plattenepithel. Dieses ist assoziiert mit reichlich Talgdrüsen.
- Unten im Bild sieht man zwei Zahnanlagen und Knochengewebe.
- Residuelles Ovarialgewebe ist nicht erkennbar.
Morphologische Merkmale (2. Präparatlink):
- Tumor bestehend aus einer Mischung reifer epithelialer, mesenchymaler und neuraler Gewebskomponenten:
- Am Rand der Gewebsstücke sind Restanteile von zelldichtem Ovarialstroma mit dickwandigen Gefässen erkennbar.
- Im Gewebefragment rechts lassen sich Drüsen, Knorpelgewebe und Fettgewebe nachweisen.
- In beiden Gewebsfragmenten finden sich teilweise konzentrisch angeordnete meningotheliale Zellen mit reichlich blass eosinophilem Zytoplasma. Damit assoziiert reichlich psammomatoese Verkalkungen.
- Im linken Gewebsfragment finden sich in der Mitte reichlich Schilddrüsenfollikel sowie eine teils epidermal, teils von Zylinderzellen ausgekleidete Zyste mit Hautadnexstrukturen (Haarfollikel, Talgdrüsen) und einem fokalen chronischen Entzündungsinfiltrat.
update 21. August 2014
Präparat Nr 40 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Knochen, Wirbelsäule / Prostatakarzinom: Knochenmetastase
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fehlen von blutbildendem Knochenmark.
- Infiltration des Knochemarks durch kleine dichtgepackte, kribriforme Strukturen ausbildende Karzinomdrüsen.
- Osteplastische Metastase: Faserknochenneubildung zwischen vorbestehenden Trabekeln.
- Anhand der Histologie kann lediglich die Diagnose einer Metastase eines Adenokarzinoms gestellt werden. Kleine, solide Verbände bildende Tumordrüsen und grosse Nukleolen sind typisch für ein Prostatakarzinom. Die Diagnose muss aber durch den Vergleich mit der Morphologie des Primärtumors oder eine Immunhistochemische Untersuchung (PSA, PSAP) bestätigt werden.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vermuteter Primärtumorsitz (gezielte immunhistochemische Untersuchungen).
- Vorausgegangene Therapie.
Präparat Nr 45 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Arteria temporalis / Riesenzellarteriitis
Repetitorium
Achtung: das erste und das zweite virtuelle Präparat sind Prüfungsstoff (HE Färbung und Elastica van Gieson Färbung desselben Präparates).
Morphologische Merkmale:
- Arteriensegment mit dichten, zirkulären lymphohistioplasmazellulären Entzündungsinfiltraten mit Beteiligung neutrophiler Granulozyten in allen Wandschichten (Adventitia, Media und Intima).
- Histiozyten und mehrkernige Riesenzellen finden sich bevorzugt entlang der Lamina elastica interna. Die Riesenzellen enthalten teilweise phagozytierte Fragmente der Lamina elastica interna.
- Fragmentierung, Abblassung und herdförmig Zerstörung der Lamina elastica interna über längere Strecken (EvG Färbung).
- Ausgeprägte Intimafibrose mit mit dichten Infiltraten zerfallender neutrophiler Granulozyten.
- Das Gefässlumen partiell obliterierender frischer Gerinnungsthrombus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen typischer Symptome und Befunde.
- Polymyalgia rheumatica.
- Steroidtherapie (Zeitpunkt des Beginns, Dosierung).
- Befall anderer Gefässe (Befunde der Bildgebung)
- Rezidiv oder Erstbefund.
update 29.8.2017
Präparat Nr 48 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Vene Bein / Venenthrombose in Organisation
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
Beinarterie mit Zeichen der Atherosklerose (fatty streaks und Fibroatherome in der Intima, atrophe verkalkte Media) und begleitende Vene.
Wandhaftender gemischter Thrombus im Venenlumen:
- Abscheidungsthrombus bestehend aus abwechselnden Schichten von Fibrinnetzen mit Erythrozyten und neutrophilen Granulozyten sowie helle Lamellen aus Fibrin und Thrombozyten.
- Aufgelagerter Gerinnungsthrombus bestehend aus lockerem Fibrinnetz, zahlreichen Erythrozyten und wenig Neutrophilen ohne erkennbare Schichtung der Blutbestandteile.
- Beginnende Organisation des Thrombus durch Granulationsgewebe.
Präparat Nr 58 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Biopsie
Repetitorium
Achtung: das erste und das zweite virtuelle Präparat sind Prüfungsstoff.
Morphologische Merkmale des ersten Präparates (verhornendes Plattenepithelkarzinom der Lunge):
- Zahlreiche kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel.
- Solide Tumorzellstränge umgeben von entzündlich infiltriertem, lockerem desmoplastischem Stroma.
- Vergrösserte, pleomorphe, hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Tumorzellen mit reichlich glasig-eosinophilem Zytoplasma und scharfen Zellgrenzen.
- Plattenepitheliale Differenzierung: fokale Verhornung (dunkelrote Areale innerhalb der Tumorzellplatten).
- Interzellularbrücken als weiteres entitätsbestimmendes Merkmal für plattenepitheliale Differenzierung ist in diesen Biopsien nicht sichtbar, sondern lediglich klare Zellgrenzen. Die Interzellularbrücken sind gut erkennbar beim Plattenepithelkarzinom, Resektionsrand (siehe HiPaKu 60)
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen.
Morphologische Merkmale des zweiten Präparates (schleimbildendes Adenokarzinom der Lunge):
- Mehrere kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel. Submuköse Schleimdrüsen ohne zelluläre Atypien.
- Tumorzellinfiltrate in Form von Zellsträngen und Drüsen eingebettet in desmoplastisches Stroma.
- Die Drüsenlumina enthalten teilweise Schleim als kennzeichnendes Merkmal für ein Adenokarzinom.
- Tumorzellen mit vergrösserten, pleomorphen vesikulären Zellkernen mit prominenten Nukleolen. Die Tumorzellkerne sind deutlich grösser als die Zellkerne der angrenzenden normalen Bronchialdrüsen.
Update 9. September 2019
Präparat Nr 59 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Kleinzelliges Bronchuskarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Drei Bronchialschleimhautbiopsien ausgekleidet von respiratorischem Flimmerepithel.
- Blauer, sehr zelldichter solider Tumor in der Submukosa des mittleren Biopsiefragmentes. Die beiden anderen Schleimhautfragmente sind tumorfrei.
- Tumorzellen mit sehr schmalem Zytoplasmasaum ("nacktkernig").
- Eckige, ovale oder rundliche Kerne mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin.
- Tumorzellkerne etwa dreimal so gross wie Lymphozytenkerne.
- Nukleolen sind nicht erkennbar oder sehr klein.
- Herdförmig Quetschartefakte (langgezogene Kernschlieren).
- Sehr zahlreiche Apoptosen und kleinherdige Tumornekrosen.
- Perineuralscheideninvasion.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Karzinomverdacht.
- Nikotinabusus.
update 21. August 2014
Präparat Nr 60 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Plattenepithelkarzinom der Lunge, Resektionsrand
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei Bronchuslichtungen. Eine davon verschlossen durch einen Tumorzapfen.
- Infiltration und Destruktion der Bronchialwand.
- Solide Zellstränge eingebettet in lockeres desmoplastisches Stroma.
- Im Zentrum der Zellstränge grosse Mengen von teils nekrotisch zerfallenden Hornlamellen und Fremdkörperriesenzellen.
- Zytoplasmareiche Tumorzellen mit stachelartigen Interzellularbrücken.
- Vergrösserte hyperchromatische Kerne.
- Mitosen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Tumorverdacht.
- Typ der Resektion.
Praxis-Tipp:
- Chirurgischen Resektionsrand markieren.
Präparat Nr 61 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Lunge / Lymphangiosis carcinomatosa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Sternförmiges Karzinom mit zentraler Vernarbung mit reichlich schwarzem Anthrakosepigment.
- Das Karzinom ist aufgebaut aus tubulären und kribriformen Drüsen.
- In den sternförmigen Ausläufern finden sich erweiterte Endothelausgekleidete Lymphgefässe in der Nachbarschaft von Blutgefässen.
- Die erweiterten Lymphgefässe enthalten solide Tumorzellaggregate.
- Vermehrte Alveolarmakrophagen in den peritumoralen Alveolen mit phagozytiertem Anthrakose- und Hämosiderinpigment (Rauchermakrophagen).
- Peritumorales Lungenemphysem (Traktionsemphysem).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Primärtumor.
- Radiologischer Befund.
Präparat Nr 81 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Extrakapilläre Glomerulonephritis
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Fast alle Glomerula zeigen frische Schlingennekrosen und frischen segmentale oder globale Halbmonde (Zellproliferation ohne Matrixbildung) im Bowman' Kapselraum.
- Segmentale Schlingennekrosen mit exsudiertem Fibrin (orange) und Protein (rot).
- In einem Teil der Glomerula Ruptur der Bowman’schen Kapsel und periglomeruläre Entzündung.
- Interlobäre Arterien mit sektorförmiger nekrotisierender Vaskulitis.
- Lymphohistiozytäre und teils granulozytäre Entzündung im tubulointerstitiellen Raum.
- Hyalintropfige Eiweissspeicherung in proximalen Tubuli
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Resultate der ANCA-Tests.
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Zeitlicher Verlauf der Erkrankung.
- Beteiligung extrarenaler Organe.
Präparat Nr 82 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Membrano-proliferative Glomerulonephritis Typ I
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Diskrepanz zwischen deutlich geschädigten Glomerula und weitgehend unauffälligem tubulointerstitiellem Raum.
- Vergrösserte Glomerulumanschnitte.
- Den Kapselraum ausfüllendes lobuliertes Kapillarschlingenkonvolut.
- Verbreitertes hyperzelluläres Mesangium (mehr als drei Zellen pro Mesangiumareal mit überlappenden Kernen).
- Die glomerulären Basalmembranen wirken schon in der Übersicht deutlich verdickt und erscheinen verdoppelt.
- Monozyten und neutrophile Granulozyten in den Kapillarschlingen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nierenfunktion.
- Urinbefunde.
- Resultat der Komplement C3 Bestimmung.
- Assoziierte Systemerkrankung.
Präparat Nr 83 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Akute Pyelonephritis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Streifenförmige Entzündungsherde erstrecken sich vom Mark bis in die Rinde.
- Hyperämie des angrenzenden Parenchyms.
- Destruktion der Nierentubuli durch neutrophile Granulozyten innerhalb der Herde.
- Sammelrohre angefüllt mit neutrophilen Granulozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Risikofaktoren für Pyelonephritis.
- Erregernachweis.
Präparat Nr 84 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Chronische Pyelonephritis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Grobhöckrige Nierenoberfläche wegen narbigen Einziehungen.
- Prominente dickwandige Arterien mit adaptativer Intimafibrose.
- Streifenförmige Narben mit Pseudostrumaherden (dilatierte sekretgefüllte (Tamm-Horsfallprotein +/- IgA) Tubuli mit abgeflachtem Epithel).
- Chronisches überwiegend lymphozytäres Entzündungsinfiltrat im Interstitium.
- Glomerula mit kollabierten Kapillarschlingen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Rezidivierende Pyelonephritisschübe.
Präparat Nr 91 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Hoden / Seminom des Hodens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter Tumorknoten mit eosinophilen Nekrosearealen.
- Unterschiedlich breite solide Tumorzellstränge aus monomorphen Zellen mit grossen hyperchromatischen Kernen und einem solitären zentralen prominenten Nukleolus. Reichlich helles Zytoplasma mit scharfen Zellgrenzen.
- Schmale bindegewebige Septen mit Kapillaren und lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat.
- Tubuläre Atrophie des angrenzenden Hodenparenchyms. Einige Hodentubuli enthalten stark atypische pleomorphe Keimzellen (Keimzellneoplasie in situ).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Serumwerte von beta HCG und alpha Fetoprotein.
- Neoadjuvante Therapie.
Praxis-Tipp:
- Tumor nicht einschneiden (Beurteilung wird erschwert).
- Gewebe möglichst rasch und vorzugsweise frisch einsenden.
update 20. August 2017
Präparat Nr 92 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Hoden / Embryonales Karzinom des Hodens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Kein residuelles nicht neoplastisches Hodengewebe.
- Polymorphe Tumorzellen bilden miteinander anastomosierende Stränge, solide Zellplatten, glanduläre und kribriforme Strukturen.
- Sehr grosse, pleomorphe und hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Tumornekrosen.
- Mitosen und Apoptosen.
- Reichlich ödematöses Stroma mit einzelnen synzytiotrophoblastären Riesenzellen.
- Gefässeinbrüche in peritumoralen Gefässen.
- Tumorinfiltration des peritestikulären Fettgewebes.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Serumwerte von beta HCG und alpha Fetoprotein.
- Neoadjuvante Therapie.
Praxis-Tipp:
- Tumor nicht einschneiden (Beurteilung wird erschwert).
- Gewebe möglichst rasch und vorzugsweise frisch einsenden.
Präparat Nr 93 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Haut, Kopf / Aktinische Keratose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ausgeprägte solare Elastose (Zeichen der chronischen UV Schädigung).
- Irreguläre verruköse Akanthose der Epidermis (klinisch: Cornu cutaneum).
- Hyperparakeratotische Verhornung mit erkennbaren Kernresten in der Hornschicht.
- Epitheldysplasie: Reifungs- und Schichtungsstörung der Epidermis mit fokalem Polaritätsverlust der Keratinozyten, Atypien der Keratinozyten (hyperchromatische, pleomorphe und entrundete Zellkerne mit irregulärer Kernmembran und prominenten Nukleolen, vergrösserte Zellkerne mit hoher Kern-Plasmarelation) bis in obere Schichten der Epidermis. Dyskeratosen (hypereosinophile abgerundete Keratinozyten mit pyknotischem Zellkern als Zeichen der Verhornungsstörung). Crowding (überlappende Zellkerne).
Zum Vergleich äusserstes Hautfragment links mit dysplasiefreier Epidermis.
- Zahlreiche, teils atypische (=multipolare) Mitosefiguren in allen Epidermislagen.
- Adnexstrukturen (Infundibulum und Akrosyringium) sind nur oberflächlich betroffen von den dysplastischen Veränderungen.
- Dermales chronisches lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
update 1. September 2018
Präparat Nr 94 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Magen / Gastrointestinaler Stromatumor (GIST)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter kugeliger Tumor in der Submukosa des Magenantrums.
- Über dem Tumor entzündungsfreie Antrumschleimhaut mit partiell reepithelialisiertem oberflächlichem Ulkus (Quellungsfibrinoid).
- Der Tumor besteht aus längs und quer getroffenen Faszikeln spindelförmiger Tumorzellen, welche an glatte Muskelzellen oder Schwannzellen erinnern.
- Herdförmig pseudozystische Auflockerung des Tumorgewebes.
- Risikostratifikation nach Miettinen und Lasota (2006): Very low risk (sehr niedriges Risiko für Metastasen oder tumorbedingte Mortalität): Lokalisation im Magen, Grösse 22mm, fehlende Mitosen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation und Grösse des Tumors
- Vorhandensein multipler Herde oder von Metastasen
- Positive Familienanamnese
- Intraoperative Tumorruptur
update 10. August 2017
Präparat Nr 102 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Parotis / Pleomorphes Adenom der Speicheldrüse
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter bekapselter Tumor bestehend aus epithelialen, myoepithelialen und mesenchymalen Anteilen.
- Das Epithel bildet duktale Strukturen, welche von reichlich Myoepithelien umgeben werden.
- Epitheiale Gänge werden ausgekleidet von kubischen luminalen Zellen und einer oder mehreren äusseren Schichten myoepithelialer Zellen.
- In den stromareichen Arealen rechts finden sich plasmazytoide Myoepithelzellen mit reichlich eosinophilem Zytoplasma und einem exzentrisch gelegenen runden Kern.
- Die stromale Komponente ist teils mukoid, teils hyalinknorplig, teils hyalinisiert bindegewebig.
- Oben im Präparat dem Tumor kappenförmig aufsitzende seromuköse Speicheldrüse (Glandula submandibularis). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Primärtumor oder Rezidiv.
Präparat Nr 104 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Oesophagus, distal / Barrettösophagus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Distales Ösophagusteilstück.
- Von oben nach unten: Magenschleimhaut vom Fundustyp mit spezialisierten Magendrüsen, Ösophagusschleimhaut (nicht verhornendes Plattenepithel), Schleimhaut vom Kardiatyp (villoglanduläre Oberfläche, Zylinderzellen) mit herdförmig intestinaler Metaplasie (Becherzellen und Paneth'sche Körnerzellen mit rotem granulärem Zytoplasma) vereinbar mit Barrettmukosa.
- Mässiggradige chronische (Plasmazellen), geringgradig aktive (neutrophile Granulozyten) Entzündung der Magenschleimhaut.
- Keine Epitheldysplasie (intraepitheliale Neoplasie) im Bereich der Barrettmetaplasie.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund.
- Genaue Lokalisation der Biopsieentnahme.
- Vorbiopsien.
- Tumorverdacht.
- Ausdehnung der Barrettmukosa.
Praxis-Tipp:
- Bei Biopsien aus dem gastroösophagealen Übergang genaue Lokalisation der Biopsieentnahmestellen angeben (Skizze).
- Biopsien aus dem Ösophagus und aus dem Magen in getrennten Gefässen einsenden.
Präparat Nr 106 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Chronisch aktive Helicobactergastritis mit intestinaler Metaplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vier Magenschleimhautbiopsien (Oberstes: Antrum/Corpusübergang mit intestinaler Metaplasie, zweitoberstes und unterstes: Antrumschleimhaut mit intestinaler Metaplasie, zweitunterstes: Corpusschleimhaut mit intramukosalem Lymphfollikel ohne Metaplasie).
- Schwere chronische (dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat in der Lamina propria), stark aktive (neutrophile Granulozyten in der Lamina propria und im Epithel mit Ausbildung von Mikroabszessen) Gastritis.
- Typisch für Helicobactergastritis: intramukosale Lymphfollikel
- An der Schleimhautoberfläche sind einzelne blauviolette kommaförmige Helicobacter Bakterien erkennbar. Die Bakterien sind viel besser in der Spezialfärbung Giemsa C erkennbar (zweiter Präparatlink, ebenfalls Prüfungsstoff!!)
- Intestinale Metaplasie der Antrumschleimhaut: Basophile (bläuliche) Drüsenschläuche mit Becherzellen sowie einzelnen Paneth'schen Körnerzellen mit rot granuliertem Zytoplasma im untersten Schleimhautfragment. Die metaplastische Schleimhaut erinnert stark an Kolonschleimhaut.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vermuteter Gastritistyp (A, B oder C).
- Einnahme ulzerogener Medikamente (NSAR, ASS)
- Einnahme von Antibiotika oder Säurehemmern (Sensitivität für mikroskopischen Helicobacternachweis deutlich vermindert)
Praxis-Tipp:
- Biopsien aus verschiedenen Lokalisationen separat einsenden und entsprechend bezeichnen (obligat bei Tumorverdacht oder Verdacht auf Typ A Gastritis).
update 28.12.2016
Präparat Nr 107 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Magenfrühkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Am unteren Ende des Präparates Antrummukosa mit mässiggradiger chronischer, geringgradig aktiver Gastritis und ausgedehnter intestinaler Metaplasie (Becherzellen).
- Weiter oben Invasion der Magenschleimhaut durch ein teils solides, teils drüsenbildendes Adenokarzinom mit stark atypischen Tumorzellen.
- Fokale Erosion des Karzinoms bedeckt von fibrinoleukozytärer Membran.
- Tumorinfiltration der Submukosa an der oberen Präparathälfte.
- Der invasive Karzinomanteil zeigt teilweise muzinöse Differenzierung (teils siegelringzellige Tumorzellen schwimmen in extrazellulären Schleimseen).
- Tumorfreie Lamina muscularis propria.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tumorlokalisation.
- Stagingbefunde.
Praxis-Tipp:
- Bei längerer Transportdauer Gastrektomiepräparat vor der Fixation in 10% Formaldehyd an der großen Kurvatur eröffnen und auf einer Styroporplatte aufspannen.
- Die Resektionsränder und bei Verdacht auf Magenfrühkarzinom zusätzlich das Tumorareal am unfixierten Präparat mit Faden markieren, da das Auffinden von Resektaträndern und Frühkarzinomen am formolfixierten Präparat oft schwierig ist.
Präparat Nr 109 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Extranodales Marginalzonen B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Diffuses blaues, kleinzelliges Lymphominfiltrat in Mukosa, Submukosa und Magenwandmuskulatur.
- Reaktive Lymphfollikel innerhalb des Lymphominfiltrates mit Kerntrümmermakrophagen in den Keimzentren.
- Ausbreitung der Tumorzellen in der Marginalzone um und zwischen reaktiven Sekundärfollikeln.
- Kleine monozytoide Tumorzellen mit angulären oder ovalen kleinen Kernen und einem schmalen hellen Zytoplasmasaum.
- Infiltration und Destruktion von Magenkorpusdrüsen durch Tumorzellen (lymphoepitheliale Läsionen).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund.
- Lymphomverdacht.
- Stagingbefunde.
- Assoziierte Autoimmunerkrankungen.
Praxis-Tipp:
- Material möglichst rasch und unfixiert einsenden.
Präparat Nr 110 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Appendix vermiformis / Neuroendokriner Tumor der Appendix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Akute eitrige ulzerophlegmonöse Appendizitis.
- Tumorzellnester in der Muscularis propria und Subserosa.
- Tumorzellen mit monomorphen runden Kernen mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin und reichlich hellem teils feingranulärem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Verdacht auf Lymphknotenmetastasen.
Präparat Nr 112 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Leber / Hepatozelluläres Karzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter bekapselter Tumor.
- Innerhalb des Tumors Blutgefässe, aber keine Portalfelder.
- Die Tumorzellen bilden Trabekel, welche überwiegend mehr als 2 Zellen breit sind und Pseudodrüsen.
- Sinusoidartige Blutgefässe mit Endothelauskleidung verlaufen zwischen den Trabekeln und den Pseudodrüsen.
- Die Tumorzellen erinnern an normale Hepatozyten, sind aber kleiner als die Hepatozyten und die Kern-Zytoplasmarelation ist deutlich erhöht. Das Zytoplasma ist basophiler als das der angrenzenden Hepatozyten.
- Galle ist sichtbar in den Pseudodrüsen.
- Tumorfreies Parenchym mit chronischer viraler Hepatitis (B und D): dichtes chronisches Entzündungsinfiltrat in den Portalfeldern übergreifend auf das Parenchym (Interfacehepatitis). Spärliche intralobuläre Entzündung mit Einzelzellnekrosen (Apoptosen). Fibrose der Portalfelder mit Septenbildung und unvollständigem zirrhotischem Umbau.
Geringe gemischttropfige Verfettung des Leberparenchyms.
update 17. Oktober 2022
Präparat Nr 113 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Leber / Hämosiderose/Hämochromatose der Leber
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Erhaltene Läppchenarchitektur.
- Diffuse grobgranuläre Eisenpigmentablagerungen im Zytoplasma von Hepatozyten, Gallengangsepithel und Gefässendothel der Gefässe in den Portalfeldern.
- Gruppen von stark eisenbeladenen Kupffer'schen Sternzellen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hämochromatoseverdacht (Genotyp, Eisenstatus).
- Exogene Eisenzufuhr (z.B. wiederholte Bluttransfusionen).
- Zusätzliche Leberpathologie (virale Hepatitis, Alkoholabusus…).
Präparat Nr 115 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Leber / Chronische Hepatitis C
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Dichte mononukleäre portale und lobuläre Entzündungsinfiltrate mit Ausbildung von Lymphfollikeln in den Portalfeldern.
- Übergreifen der Entzündung auf das Parenchym (=Interface oder Grenzzonenhepatitis).
- Abgerundete hypereosinophile apoptotische Hepatozyten (Councilman-Körperchen).
- Geringe Portalfeldfibrose. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hepatitisserologie.
- Leberwerte.
- Zusätzliche Leberpathologie.
- Lebernoxen. Praxis-Tipp:
- Das Vorliegen einer Hepatitis C muss auf der Autopsieanmeldung vermerkt werden, damit für die Sektion entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können.
Präparat Nr 117 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Pankreas / Akute Pankreatitis (Kolliquationsnekrose)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Unregelmässige Nekrosestrassen durchziehen Fettgewebe und Pankreasparenchym.
- Die Grenzen zwischen vitalem und nekrotischem Gewebe sind unscharf.
- Frische, teils hämorrhagische autodigestive Kolliquationsnekrosen von Pankreasparenchym und Fettgewebe demarkiert von zerfallenden neutrophilen Granulozyten.
- Innerhalb der Nekroseareale Ablagerungen von amorphem gelborangem Hämatoidin (eisenfreies extrazelluläres Hämoglobinabbauprodukt).
- Nachweis kokkoider und fadenförmiger Bakterien im nekrotischen Fettgewebe. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Serumamylase und Lipase.
- Grund für die akute Pankreatitis.
Präparat Nr 157 aus Modul Basel, 3. Bachelor Herbst
Topographie / Diagnose
Niere / Wilms Tumor (Nephroblastom)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter triphasischer Tumor mit dunklen und hellen Komponenten.
- Helle Stromakomponente: mesenchymale Spindelzellen, teils mit Skelettmuskeldifferenzierung (Zellen mit kompaktem eosinophilem Zytoplasma mit Querstreifung).
- Dunkle Blastemkomponente: Scharf begrenzte Knoten und Bänder aus dichtgepackten, scharf begrenzten dunklen zytoplasmaarmen Zellen. Zahlreiche Mitosen. Zentrale Tumornekrosen.
- Epitheliale Differenzierung: Innerhalb des Blastems epitheliale Komponente in Form von Tubuli.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologische Befunde.
- Vorbehandlung.
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger