HiPaKu-Skript - Basel
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
HiPaKu wird jährlich überarbeitet (vor Beginn des Wintersemesters). Diese Zusammenfassung wird automatisch aktualisiert.
Stand: 2024-12-22 08:40:39
Modul: Basel, 1. Master
Präparat Nr 1 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Nebenschilddrüse / Noduläre Nebenschilddrüsenhyperplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Knotige vergrösserte Nebenschilddrüse. Abgrenzung der einzelnen Knoten durch breite Fibrosebänder.
- Hyperplasie lipidarmer Hauptzellen.
- Areale mit oxyphilen Zellen.
- Verminderter Fettgehalt (<<35%). Für normale Nebenschilddrüsen gilt:
- Gesamtgewicht der 4 Nebenschilddrüsen beim Mann 120±3.5 mg, bei der Frau 142±5.2 mg; einzelne normale Epithelkörperchen wiegen nicht mehr als 60 mg.
- Anteil reifer Fettzellen im Stroma (Durchschnitt 17%, selten mehr als 50%; Frauen 20.5%, Männer 15.6%). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Eine oder mehrere Nebenschilddrüsen verändert.
- Parathormonspiegel.
- Kalzium- und Phosphatspiegel.
- Niereninsuffizienz.
- MEN-Syndrom.
Präparat Nr 43 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Mitralklappe / Infektiöse Endocarditis ulcero-polyposa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Längsschnitt durch Aorta, Aortenklappe und linkes Ventrikelmyokard.
- Oben im Bild die Aorta mit kleinem Fibroatherom.
- Abszedierende Entzündung der aortalen Adventitia ausgehend von septikopyämischen Streuherden.
- Ulzerierte Aortenklappe(ulcerosa).
- Dem ulzerierten Klappengerüst aufgelagerte polypöse Vegetation aus Fibrin und Granulozyten durchsetzt von blauen Kokkenbakterienkolonien (polyposa).
- Ausgedehnte frische Koagulationsnekrose (unsichtbare Zellkerne, Infiltrate neutrophiler Granulozyten) des linken Ventrikelmyokards unterhalb der Klappe.
- Mehrere septikopyämische Streuherde (blaue Bakterienhaufen in intramyokardialen Blutgefässen umgeben von Mikroabszessen).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nachgewiesener Erreger.
- Akuter, subakuter oder chronischer Verlauf.
- Risikofaktoren für Endokarditis.
Praxis-Tipp:
- Materialentnahme für die Bakteriologie vor Fixation.
Präparat Nr 46 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Arteria poplitea / Atherosklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Intimafibrose mit fokalen grobscholligen(dystrophen) Verkalkungen und Einblutungen in der unteren Hälfte des Arterienquerschnitts.
- Fibröse bindegewebige Deckplatte über dem Atheromkern
- Atherome in der Intima mit zentraler Nekrose, Cholesterinkristallen, Entzündungszellen und gelben Hämosiderinablagerungen oder Einblutungen.
- Partielle Zerstörung der Lamina elastica interna.
- Atrophie der glatten Muskulatur der Media.
Präparat Nr 62 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Beckenkamm / Akute lymphatische Leukämie (ALL)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Partielle Verdrängung des Fettmarks durch monomorphen Blastenrasen (Zellularität ca. 80%).
- Verdrängung der Myelo-, Erythro- und Megakaryopoese.
- Mittelgrosse Lymphoblasten mit wenig Zytoplasma.
- Kerne mässig polymorph, oval, teils mit Kerneinkerbungen. Feine Nukleolen. Lockeres Chromatin.
- Zahlreiche Mitosen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Befund der Aspirationszytologie
- Blutbild
- Zytogenetik/Molekulargenetik
- Immunphänotyp
- Erstbiopsie oder Verlaufsbiopsie (Therapie)
Präparat Nr 63 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Beckenkamm / Akute myeloische Leukämie (AML )
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ausgeprägte Hyperzellularität (hypozelluläre AML kommen vor) mit kompletter Verdrängung des blutbildenden Marks und des Fettmarks (packed marrow).
- Mittelgrosse Myeloblasten (12-20 Micrometer) mit grossen rundlichen Kernen und unterschiedlich prominenten Nukleolen.
- Schmaler agranulärer basophiler Zytoplasmasaum.
- Zahlreiche Apoptosen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Befund der Aspirationszytologie
- Blutbild
- Zytogenetik
- Immunphänotyp
- Erstbiopsie oder Verlaufsbiopsie (Therapie)
- Anamnese einer Chemotherapie u./o. Radiotherapie
- Anamnese eines MDS
update 30. August 2012
Präparat Nr 64 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Beckenkamm / Chronische myeloische Leukämie (CML)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fast 100% Zellularität des blutbildenden Marks (praktisch keine Fettzellen, sogenanntes "packed marrow").
- Stark vermehrte, ausreifende Myelopoese.
- Der paratrabekuläre Saum unreifer myeloischer Zellen ist verdickt auf 5 bis 6 Zellen.
- Verdrängung der Erythropoese.
- In Gruppen liegende vermehrte nacktkernige (= kein Zytoplasma) verkleinerte Mikromegakaryozyten mit hypolobierten Kernen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Befund der Aspirationszytologie.
- Blutbild und Blastengehalt im Blut.
- Zytogenetik (Philadelphia Chromosom t(9;22)(q34;q11))
- Erstbiopsie oder Verlaufsbiopsie (Therapie).
Präparat Nr 65 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Beckenkamm / Primäre Myelofibrose (PMF)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Osteosklerose: verplumpte und breite Knochenbälkchen.
- Kollagenfibrose.
- Dilatierte Sinusoide mit intrasinusoidaler Blutbildung.
- Vermehrung von atypischen, in Gruppen liegenden Megakaryozyten mit abnorm lobulierten Kernen.
- Nacktkernige (zytoplasmaarme) und vergrösserte Megakaryozyten.
- Hyperplastische ausreifende Myelopoese.
- Hypoplastische Erythropoese.
- Retikulinfaserfibrose des Marks vorhanden aber in der HE Färbung schwierig quantifizierbar.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausmass der Organomegalie (Hepato-Splenomegalie)
- Blutbild
- Befund der Aspirationszytologie (häufig Punctio sicca)
- Genetische Untersuchungen (JAK2)
- Hämatologische Vorerkrankungen
- Vorbiopsien
update 30. August 2012
Präparat Nr 66 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, mediastinal / Klassisches Hodgkin-Lymphom, noduläre Sklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Von breiten Bindegewebssträngen abgegrenzte Knoten.
- Die Knoten bestehen vorwiegend aus einem Mischzellinfiltrat reaktiver Zellen: Lymphozyten, Histiozyten, eosinophile Granulozyten und Plasmazellen.
- Reed-Sternbergzelle mit spiegelbildlich angeordneten Kernen mit sehr grossen eosinophilen Nukleolen.
- Einkernige Hodgkinzelle mit prominentem Nukleolus umgeben von einem Retraktionsartefakt (Lakunarzelle).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Verdacht auf infektiöse Erkrankung (Bsp. Mononukleose, Parasiten).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze (Entnahme von Material für molekularbiologische Untersuchungen, zytologischer Abstrich).
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 67 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Follikuläres B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Dichtstehende monotone neoplastische Follikel in Rinde und Mark (follikuläres Wachstumsmuster).
- Nicht polare unscharf begrenzte Follikel ohne dunkle Mantelzone.
- Monotone Follikelzentren bestehend aus kleinen Zentrozyten, follikulären dendritischen Zellen und Zentroblasten mit mehreren randständigen Nukleolen.
- Fehlen von Kerntrümmermakrophagen in den Keimzentren.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hinweise auf reaktives Geschehen (Bsp. viraler Infekt).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 68 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Tonsille / Infektiöse Mononukleose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Von nicht verhornendem Plattenepithel bedeckte Gaumentonsille.
- Follikuläre Hyperplasie:
Reaktive Keimzentren mit Zentrozyten, grösseren Zentroblasten und Kerntrümmermakrophagen. Follikel mit dunkler Mantelzone.
- Interfollikuläre Hyperplasie der T-Zone (bunte Pulpahyperplasie):
Hodgkinartige Zellen (=reaktive/aktivierte B- resp. T-Lymphozyten), kleine Lymphozyten, Immunoblasten mit zentralem Nukleolus und Plasmazellen.
- Hochendotheliale postkapilläre Venolen (gesteigerte Lymphozyten-Rezirkulation).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nachgewiesene EBV Primärinfektion.
- Lymphomverdacht.
- Möglichkeit einer anderen infektiösen Erkrankung.
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 69 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, inguinal / B-CLL, kleinlymphozytisches B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vergrösserter Lymphknoten mit zerstörter Lymphknotenarchitektur.
- Diffuse Infiltration des Lymphknotens durch monomorphe kleinlymphozytische Lymphomzellen.
- Unscharf begrenzte helle Areale (Proliferationszentren) auf dunkelblauem Hintergrund.
- Proliferationszentren (=Pseudofollikel) bestehend aus Lymphozyten und Paraimmunoblasten.
- Übergreifen des neoplastischen Infiltrates auf das umgebende Fettgewebe.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Blutbild (Lymphozytose bei leukämischem Verlauf).
- Ausdehnung des Lymphombefalls.
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
update 30. August 2012
Präparat Nr 70 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, Kopf-cervikal / Klassisches Hodgkin Lymphom, Mischzelltyp
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörte Lymphknotenarchitektur.
- Zahlreiche einkernige Hodgkinzellen und mehrkernige Reed-Sternbergzellen mit vergrösserten eosinophilen Nukleolen.
- Gemischtes reaktives Infiltrat aus nicht neoplastischen Lymphozyten, Plasmazellen, epitheloiden Histiozyten und eosinophilen Granulozyten.
- Keine Lakunarzellen, keine Fibrose.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Verdacht auf infektiöse Erkrankung.
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 71 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Diffuses grosszelliges B-Zell Lymphom, NOS
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Teils von einer Kapsel bedecktes Lymphknotenfragment.
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur durch diffuses Lymphominfiltrat.
- Grosse polymorphe Tumorzellen mit unregelmässig geformten vesikulären Kernen und einem zentralständigen Nukleolus (Immunoblasten) oder multiplen randständigen Nukleolen (Zentroblasten).
- Wenig nicht neoplastische Zellen: Zytoplasmareiche Histiozyten, Lymphozyten, neutrophile Granulozyten.
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hämatologische Vorerkrankung. Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 72 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Wirbelkörper / Plasmazellmyelom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Knochenmarkstanze mit nodulärer Hyperzellularität des blutbildenden Marks.
- Keine wesentliche Osteopenie.
- In den hyperzellulären Arealen dichte Rasen neoplastischer atypischer Plasmazellen.
- In dieser Giemsa-Färbung sind die Plasmazellen gut erkennbar. Die Plasmazellen sind polymorph, vereinzelt mehrkernig. Exzentrisch im Zytoplasma lokalisierte vergrösserte Radspeichenkerne . Reichlich violettes Zytoplasma mit paranukleärer Aufhellung. Zellkerne teils mit vergrössertem Nukleolus.
- Ausserhalb der Plasmazellrasen findet sich spärlich residuelles blutbildendes Knochenmark.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Solitärer Herd oder multiple Herde.
- Osteolysen.
- M-Komponente im Serum oder im Urin.
- Reduzierte normale Immunglobuline.
update 21. August 2014
Präparat Nr 73 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Autonomes Adenom der Schilddrüse
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Anschnitt eines grossen mikrofollikulären Knotens (autonomes Adenom) mit angedeuteter Kapsel und zentraler Einblutung. Oben zwei weitere kleine Satellitenknoten.
- Kompression des angrenzenden Schilddrüsenparenchyms. Dieses besteht aus grossen Follikeln mit kubischem oder abgeflachtem Epithel und reichlich kompaktem dunklem Kolloid in den Follikellumina.
- Zeichen gesteigerter hormoneller Aktivität im Adenom:
- Kleine Drüsenlumina.
- Teils mehrreihiges kubisches bis zylindrisches Epithel.
- Fehlendes oder nur spärliches helles Kolloid mit zahlreichen Resorptionsvakuolen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Schilddrüsenfunktion.
- Durchgeführte Therapie (medikamentöse Suppression, Radiojodtherapie).
Präparat Nr 74 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Minimal invasives follikuläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Teils mikro- teils makrofollikuläre bekapselte Knoten.
- Tumorzellen ohne Kernatypien.
- Wenig Kolloid.
- Kapseldurchbrüche: Die breite bindegewebige Kapsel wird an mehreren Stellen pilzförmig vorgewölbt und an einigen Orten vollständig durchbrochen.
- Keine eindeutigen Gefässeinbrüche (keine Tumorthromben oder endothelialisierte Tumorzapfen in Venen der Kapsel oder jenseits der Kapsel). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Zytologischer Vorbefund.
- Schilddrüsenfunktion. Praxis-Tipp:
- Bei Hemithyreoidektomie den Resektionsrand mit Faden markieren.
- Die intraoperative Schnellschnittuntersuchung ist nur von limitiertem Nutzen bei follikulären oder onkozytären Neoplasien (zytologischer Vorbefund). Weil der Beweis der Malignität meist eine ausgedehnte Untersuchung der Kapsel erfordert, kann der Malignitätsnachweis nur selten intraoperativ erfolgen. Da die meisten follikulären Neoplasien sich als benigne herausstellen, ist eine Zweitoperation auch nach unterlassener Schnellschnittuntersuchung meist nicht erforderlich.
- Zweiteingriffe zur Restthyreoidektomie sollten aus operationstechnischen Gründen in der Regel nach spätestens 72 h erfolgen. Chirurgische Eingriffe an der Schilddrüse deshalb möglichst am Wochenanfang und nicht am letzten Tag vor dem Wochenende oder an Feiertagen ansetzen.
Präparat Nr 75 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Papilläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Scharf begrenzter Tumor mit schmaler Kapsel.
- Links im Bild sind Reste von nicht neoplastischem Schilddrüsenparenchym sichtbar.
- Der Tumor besteht aus Papillen mit einem fibrovaskulären Stromastiel und neoplastischen Follikeln.
- Dicht gelagerte, einander überlappende Tumorzellen mit der typischen Zytomorphologie des papillären Karzinoms:
- Vergrösserte Zellkerne (im Vergleich zu den Zellkernen der nicht neoplastischen Follikelepithelien)
- Zellkerne mit zentraler Aufhellung des Chromatins (Milchglaskerne).
- Kernkerben (Grooves).
- Eindellungen der Kernmembran.
- Kleiner Nukleolus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Zytologischer Vorbefund.
- Schilddrüsenfunktion.
Praxis-Tipp zur intraoperativen Schnellschnittuntersuchung:
- Falls zytologisch ein papilläres Karzinom diagnostiziert wurde, ist wegen der hohen Sensitivität und Spezifität dieser zytologischen Diagnose eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung in der Regel nicht indiziert. Bei zytologischer Diagnose einer follikulären Neoplasie ist eine Schnellschnittuntersuchung ebenfalls nicht indiziert, da die Unterscheidung eines follikulären Karzinoms und eines follikulären Adenoms der Schilddrüse nur am fixierten Material verlässlich möglich ist (Nachweis von Kapseldurchbrüchen oder Gefässeinbrüchen).
- Falls zytologisch lediglich ein Verdacht auf ein papilläres Karzinom geäussert wurde, kann als Alternative zur Schnellschnittuntersuchung eine intraoperative Schnellzytologie durchgeführt werden. Präparat frisch einsenden.
- Makroskopischer Malignitätsverdacht.
- Auch ohne einen die Schilddrüse betreffenden Malignitätsverdacht sollte jeder bei einer Schilddrüsenoperation intraoperativ auffällige oder vergrösserte Lymphknoten im Schnellschnitt untersucht werden.
update 20. August 2016
Präparat Nr 76 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Morbus Basedow
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Das Präparat stammt von einem Patienten mit therapierefraktärem Morbus Basedow.
- Lobuliertes Parenchym ohne Knoten.
- Lymphfollikel mit Keimzentren.
- Interstitielle plasmazelluläre Infiltrate.
- Gruppen von Schilddrüsenfollikeln mit Zeichen der gesteigerten hormonellen Aktivität: hochprismatisches Epithel, helles oder fehlendes Kolloid, grosse Zellkerne, Kolloid mit Resorptionsvakuolen.
- Herdförmig ist das Epithel mehrschichtig (hyperplastisch) und bildet papillenähnliche Strukturen (Sanderson'sche Polster).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung (Thyreostatika, Radiojodtherapie).
update 18.10.2017
Präparat Nr 77 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Chronische lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Leicht fibrosiertes, knotiges mikrofollikuläres Schilddrüsenparenchym.
- Dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat mit Sekundärfollikeln.
- Herdförmige entzündliche Zerstörung des Follikelepithels.
- Follikelepithel mit reichlich feingranulärem Zytoplasma (= oxyphile syn. onkozytäre Epitheltransformation) und reaktiven Kernatypien (einzelne vergrösserte hyperchromatische Kerne). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung.
- Dauer der Erkrankung.
Präparat Nr 78 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Mehrere, unscharf begrenzte, unbekapselte Tumorknoten mit desmoplastischem Stroma in ansonsten unauffälligem Schilddrüsenparenchym.
- Die Tumorinfiltrate bestehen aus soliden und kribriformen Verbänden spindeliger Tumorzellen.
- Mehrere Herde hyperplastischer C-Zellen im nicht-neoplastischen Schilddrüsenparenchym als möglicher Hinweis auf ein hereditäres medulläres Schilddrüsenkarzinom.
- Tumorzellen mit überwiegend monomorphen Zellkernen mit feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin (Merkmal endokriner Zellen). Nukleolen sind nicht prominent. Reichlich eosinophiles Zytoplasma.
- Kleiner Lymphknoten mit Metastase des medullären Schilddrüsenkarzinoms. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- MEN Syndrom.
- Mutation des RET-Protoonkogens.
- Serumkalzitonin und Kalzium.
update 21. August 2014
Präparat Nr 79 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Nebenniere / Phäochromozytom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Unscharf begrenzter, gefässreicher Tumor ausgehend vom Nebennierenmark.
- Zungenförmige Infiltration der angrenzenden Nebennierenrinde. Die Zellen der Nebennierenrinde haben reichlich eosinophiles Zytoplasma und kleinere Kerne als die Tumorzellen.
- „Zellballen“ umgeben von schmalen Bindegewebssepten mit kapillären Gefässen.
- Polygonale Tumorzellen mit reichlich granuliertem basophilem Zytoplasma und rundovalen Kernen mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin sowie prominentem Nukleolus.
- Herdförmig Tumorzellen mit sehr grossen polymorphen Zellkernen (links oben).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Multiple Tumoren und weitere Tumoren, die Komponenten eines Syndroms sein könnten.
- Allfällige Resultate einer humangenetischen Untersuchung.
- Persönliche Anamnese und positive Familienanamnese.
- Resultat der biochemischen Tests.
- St.n. präoperativer Embolisation.
update 30. August 2020
Präparat Nr 85 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Niere / Klarzelliges Nierenzellkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Saum von komprimiertem und fibrosiertem Nierenparenchym unmittelbar angrenzend an das Karzinom (makroskopisch als Pseudokapsel imponierend). Übriges nicht-neoplastisches Restnierenparenchym mit leichter tubulointerstitieller Fibrose und Atrophie.
- Expansiv wachsender, scharf begrenzter knotiger Tumor ohne Durchbruch der Nierenkapsel.
- Wenig zellarmes Tumorstroma mit Blutungsresiduen.
- Solide Tumorzellaggregate eingefasst von dünnen Bindegewebssepten mit zahlreichen dünnwandigen Blutgefässen.
- Frische intratumorale Einblutungen und Blutungsresiduen (Siderinpigment)
- Polygonale Tumorzellen mit reichlich klarzelligem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Hyperchromatische, polymorphe grosse Kerne mit prominenten Nukleolen (entspricht einem Grad 3 nach WHO/ISUP).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Positive Familienanamnese für Nierenzellkarzinome oder bekanntes Syndrom.
- Vorbestehende Nierenerkrankung.
update 20. August 2017
Präparat Nr 87 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Harnblase / Nicht invasives papilläres Urothelkarzinom pTa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Transurethrale Resektate von Harnblasenschleimhaut mit papillärem Tumor.
- Entnahmebedingte Kauterartefakte (dünn ausgezogene Zellen und Chromatinschlieren, ausgefranste Abtragungsränder).
- Das neoplastische Urothel bildet fingerförmige, teils miteinander verschmelzende Papillen mit schmalen fibrovaskulären Stromastielen.
- Das neoplastische Urothel ist verbreitert (meist mehr als 7 Zellagen).
- Scharfe Grenze zwischen Epithel und subepithelialem Stroma (keine Invasion).
- Mässiggradige Dysplasie des neoplastischen Urothels (G2, low grade): Tumorzellen mit vergrösserten, leicht pleomorphen Zellkernen. Zahlreiche Apoptosen. Herdförmiger Polaritätsverlust (fehlende Ausrichtung der Zellen in der Längsachse).
- Auf diesem Schnittpräparat sind kein tumorfernes Urothel und keine Anteile der Harnblasenwandmuskulatur enthalten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zystoskopischer Befund.
- Rezidiv oder Erstmanifestation.
update 11. Oktober 2017
Präparat Nr 89 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Harnblase / Invasives papilläres Urothelkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Multiple Fragmente einer transurethralen Resektion.
- In der Mitte oben ist ein Harnblasenfragment mit tumorfreien Anteilen der Harnblasenwandmuskulatur erkennbar. Dieses Fragment ist bedeckt von einem aus wenigen Zellagen bestehenden dyskohäsiven Urothel, von dem sich einzelne Zellen ablösen. Die Zellkerne sind pleomorph, hyperchromatisch und vergrössert(Carcinoma in situ des tumorfernen Urothels).
- Fragmente eines papillär aufgebauten Karzinoms.
- Tumorzellkerne mit ausgeprägter Pleomorphie und Hyperchromasie sowie prominenten Nukleolen. Fehlende polare Ausrichtung der Tumorzellen. Zahlreiche Mitosen und Apoptosen.
- Kleinherdige Tumornekrosen.
- Invasion der Lamina propria (Tumorfragmente links): Kleine Tumorzellgruppen oder Einzelzellen haben die Basalmembran an wenigen Stellen durchbrochen und liegen in der Lamina propria.
- Begleitendes dichtes gemischtes Entzündungsinfiltrat.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation des Tumors.
- Urotheltumoren in der Vorgeschichte.
Präparat Nr 90 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Prostata / Myoglanduläre Prostatahyperplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Knotiges Parenchym.
- Organoid angeordnete, teils dilatierte grosse Drüsen eingebettet in ebenfalls vermehrtes fibroleiomyomatöses Stroma.
- Drüsen ausgekleidet von hochprismatischen sekretorischen Zellen (innen) mit unscheinbaren Nukleolen und durchgehender flacher Basalzellschicht (aussen).
- Konzentrisch geschichtetes hypereosinophiles Sekret in einigen Drüsenlumina (Corpora amylacea).
- Herdförmig geringes chronisches Entzündungsinfiltrat.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 130 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Haut / Gichttophus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Kollagenes Bindegewebe mit Tophus bestehend aus wolkiger eosinophiler Matrix mit herdförmig erkennbaren nadelförmigen Strukturen (Uratkristalle).
- Die Ablagerungen sind umgeben von mehrkernigen Fremdkörperriesenzellen, Makrophagen und wenigen neutrophilen Granulozyten.
Praxis-Tipp:
- Gewebe bei Verdacht auf Gicht in 100% Alkohol fixieren und Verdachtsdiagnose auf dem Anmeldezettel vermerken.
Präparat Nr 131 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Weichteile Arm / Rheumatismus nodosus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Weichteilgewebe mit ausgedehnten girlandenförmigen fibrinoiden Nekrosen umgeben von einem hellen Epitheloidzellwall.
- Die aktivierten Gewebsmakrophagen (Epitheloidzellen) haben auffallend viel helles feingranuläres Zytoplasma und einen ovalen bis länglichen oder schuhsohlenförmigen hellen Kern.
- Einschluss neutrophiler Granulozyten in der Nekrose.
- Vernarbung des angrenzenden Weichteilgewebes.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Lokalisation des Knotens.
- Rheumatologische Erkrankung.
Präparat Nr 134 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Wirbelsäule / Osteoporose, normaler Knochen
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Linker Wirbelkörper mit Osteoporose, rechts ein normaler Wirbelkörper zum Vergleich.
- Deutliche Rarefizierung und Atrophie vor allem der horizontalen Spongiosabälkchen.
- Hochgradige Reduktion der intertrabekulären Vernetzung.
- Reaktiv hyperplastisches blutbildendes Mark.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Gründe für die Osteoporose.
- Störung des Kalzium-Phosphathaushaltes.
Präparat Nr 135 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Wirbelsäule / Osteoidose (Osteomalazie) und Osteoporose
Repetitorium
Morphologische Merkmale (Goldner Färbung):
- Verbreiterte unmineralisierte Osteoidsäume (rot).
- Reduzierte Menge von mineralisiertem spongiösem und kortikalem Knochen (grün).
- Schmale, rarefizierte und nur geringgradig vernetzte Knochenbälkchen bei Osteoporose.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Frage nach Knochenstoffwechselstörung (erfordert spezielle Gewebsverarbeitung).
- Kalzium-, Phosphat-, Vitamin D- und Parathormonspiegel.
- Radiologischer Befund.
Präparat Nr 138 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Femurkopf / Aseptische Femurkopfnekrose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Flächenhafte Ablösung des gut erhaltenen Gelenkknorpels zwischen subchondraler Knochenlamelle und angrenzender nekrotischer Spongiosa.
- In der Nekrosezone osteoklastäre Resorption von avitalen sequestrierten Spongiosabälkchen.
- Ortsständiger Lamellenknochen wird als Leitschiene zur Fasernknochenneubildung benutzt.
- Pseudozystische Hohlräume in den nekrotischen Markräumen.
- Fibrosiertes Mark mit einzelnen thrombosierten Arterien.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 141 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Femur / Osteochondrom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Kappenförmiges hyalines Knorpelgewebe ohne Zellatypien sitzt auf einem knöchernen Stiel. Die Knorpelkappe ist 2mm dick.
- Knorpelkappe bedeckt von einem schmalen Saum zellarmen Bindegewebes (=Perichondrium).
- Übergang des Knorpels in enchondrale Ossifikationszone wie in einer Epiphysenfuge: Knochen wird abgelagert entlang von linearen Knorpelsäulen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Dicke der Knorpelkappe.
- Grössenzunahme des Tumors nach Abschluss des Knochenwachstums.
- Vorliegen multipler Osteochondrome.
Präparat Nr 142 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Weichteile Bein / Ewing-Sarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Durch Bindegewebssepten abgegrenzte Knoten (lobuläre Architektur).
- Blauer, klein- und rundzelliger Tumor.
- Uniforme Zellen mit schmalem, kaum abgrenzbarem Zytoplasmasaum und unscharfen Zellgrenzen. Rundliche oder ovale Zellkerne mit leicht vergröbertem Chromatin und punktförmigen kleinen Nukleolen.
- Quetschartefakte (gequetschte Zellen sind dunkler und haben verkleinerte abgeflachte Zellkerne).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
Präparat Nr 143 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Muskel, untere Extremität / Myxoides Liposarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Am rechten Rand des Präparates komprimierte Skelettmuskulatur.
- Links daran angrenzender scharf begrenzter Tumor mit reichlich myxoidem Stroma.
- Zahlreiche, überwiegend univakuoläre Lipoblasten. Zellkern durch die Lipidvakuole komprimiert und zur Seite verdrängt.
- Zahlreiche krähenfussartig verzweigte Kapillaren.
- Die rundzelligen Anteile erscheinen in der Übersicht aufgrund des Zellreichtums dunkler. Sie bestehen aus dicht gelagerten zytoplasmaarmen Tumorzellen mit vesikulären runden Kernen und einem prominenten Nukleolus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Vollständige oder Teilresektion.
- Erstbefund oder Rezidiv.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 144 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Weichteile Kopf / Embryonales Rhabdomyosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Konjunktivalschleimhautfragment. Fibrinauflagerungen anstelle der langstreckig abgeschilferten konjunktivalen Zylinderepithelbedeckung (unten).
- Chronisches lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat im subepithelialen Stroma mit unscharfer Begrenzung zu einem zellreichen soliden Tumor.
- Dieser besteht aus mesenchymalen Zellen mit unterschiedlicher Ausdifferenzierung.
- Die am wenigsten ausdifferenzierten Zellen zeigen wenig amphophiles Zytoplasma und ovale Kerne.
- Dominierend sind in diesem Tumor teils mehrkernige Rhabdomyoblasten mit reichlich eosinophilem Zytoplasma und exzentrischem Zellkern. Die Querstreifung des Zytoplasmas ist in der HE Färbung nur andeutungsweise erkennbar.
- "Spinnwebenzellen" mit peripheren Zytoplasmavakuolen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Erstbefund oder Rezidiv.
- Vollständige oder Teilresektion.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 145 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Rippe / Chondrosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Von Periost bedeckter kortikaler Knochen.
- Zellarmer lobulierter Knorpeltumor.
- Destruktive Tumorinfiltration des spongiösen und kortikalen Knochens.
- Der maligne Knorpel mit reichlich heller chondroider Matrix gleicht nicht neoplastischem hyalinem Knorpelgewebe.
- Im Vergleich zu normalem Knorpel leicht erhöhte Zellularität.
- In Höhlen liegende Tumorzellen mit hyperchromatischen, leicht vergrösserten Kernen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Wachstumsverhalten.
- Radiologischer Befund.
- Vollständige oder Teilresektion.
- Erstbefund oder Rezidiv.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 146 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Femur / Osteosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Tibiametaphyse mit angrenzendem Weichteilgewebe.
- Das Sarkom infiltriert diffus den spongiösen Knochen der Diaphyse und hat präexistente Knochenbälkchen verdrängt.
- Der Tumor hat die Korticalis destruiert und infiltriert die angrenzende Skelettmuskulatur.
- Der Tumor besteht aus neugebildetem bereits verkalktem Knochen oder einem Netzwerk von primitiven Osteoidtrabekeln. Entlang oder innerhalb der Osteoidtrabekel lokalisierte polymorphe Tumorzellen mit ausgeprägten Kernatypien und zahlreichen Mitosen. Leicht verwaschene Kernstrukturen als Folge der Gewebsentkalkung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Vorausgegangene Therapie.
- Hinweise auf sekundäres Osteosarkom.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 160 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Knochen, Rippe / Osteogenesis imperfecta: Fraktur
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Alte Rippenfraktur mit dislozierten Frakturenden. Sekundäre Frakturheilung mit Ausbildung eines fibroossären Frakturkallus.
- Extrem dünne Corticalis.
- Spongiosa ausserhalb der Fraktur mit ausgeprägter Osteopenie.
- Die Spongiosabälkchen sind stark verdünnt. Die Osteozyten innerhalb der Spongiosabälkchen sind eng zusammengerückt und die einzelnen Knochenlamellen sind ebenfalls verdünnt.
- Alterskorreliert normozelluläres Knochenmark.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Subtyp der Osteogenesis imperfecta.
Präparat Nr 161 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Aorta ascendens / Atherosklerose der Aorta mit frischer Dissektion
Repetitorium
Morphologische Merkmale: Zwei Anschnitte einer elastischen Arterie (Aorta ascendens) mit vergleichbaren pathologischen Befunden:
- Fibroatherom mit dicker fibröser Deckplatte über dem Atheromkern mit wetzsteinförmigen Cholesterinkristallen und blauvioletten granulären dystrophen Verkalkungen.
- Am Rand des Atheromkerns spärliche mononukleäre Entzündungsinfiltrate und Schaumzellen.
- Media mit parallel angeordneten, dichtgepackten elastischen Fasern (Aorta=elastische Arterie).
- Bandförmiger Verlust der glattmuskulären Zellkerne des inneren Mediadrittels angrenzend an die Atherome.
- Einriss der Media im Bereich des äusseren Mediadrittels (=Dissektion)
- Im Dissektionskanal hat sich ein frischer Abscheidungsthrombus (geschichteter Korallenstockthrombus) gebildet.
- Die Media ist entzündungsfrei und zeigt keine strukturellen Störungen, insbesondere keine Vermehrung mukoider extrazellulärer Matrix, wie man es bei einem Marfansyndrom sehen würde.
- Im adventitiellen Fettgewebe finden sich spärliche lymphozytäre Infiltrate (Normalbefund).
- Der Intimaeinriss (auf dem Präparat nicht sichtbar) ist im Bereich einer ulzerierten atheromatösen Plaque erfolgt. update 10. September 2019
Präparat Nr 133.1 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Synovialis / Synovialitis bei rheumatoider Arthritis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Synovialis mit verplumpten Zotten.
- Stark proliferierte mehrreihige synoviale Deckzellschicht.
- Herdförmig Fibrinauflagerungen durchsetzt von neutrophilen Granulozyten.
- Hyperzelluläres Stroma mit lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat mit Ausbildung von Lymphfollikeln.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Anamnese, Laborbefunde und endoskopische Aspekte. Im Idealfall sollte die Entnahmestelle des Biopsates genau dokumentiert und beschrieben werden.
Präparat Nr 133.2 aus Modul Basel, 1. Master
Topographie / Diagnose
Gelenk, Hand / Rheumatoide Arthritis Interphalangealgelenk
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fingergelenk in Subluxationsstellung.
- Die Gelenkflächen sind grösstenteils durch bindegewebiges Pannusgewebe zerstört.
- Das Pannusgewebe enthält abgesprengte Knochen- und Knorpelfragmente, Fibroblasten und wenig Entzündungszellen.
- Wenig Fibrinauflagerungen im Gelenkspalt.
- Osteoporose der Spongiosa in beiden artikulierenden Knochen mit starker Rarefizierung und verminderter Vernetzung der Spongiosabälkchen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ätiologie der Gelenkveränderungen.
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger