ZyPaKu-Skript

© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger

ZyPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Zytopathologiekurses

Stand: 2024-05-20 03:09:29


Modul: Immunzytologie

Präparat Nr 1 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ bcl-2

Einleitung

bcl-2

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Das bcl-2 Protein ist ein Apoptose Inhibitor. Bcl-2 wird von kleinen Lymphozyten der normalen Mantelzone und von vielen T-Zellen exprimiert. Normale und reaktive Keimzentren sind negativ für bcl-2. Viele Zellen im Thymusmark aber nur wenige in der Thymusrinde exprimieren bcl-2.
Reaktion in Neoplasien:
Bcl-2 wird in 85% der follikulären Lymphome und 20% der diffusen grosszelligen B-Zell Lymphome exprimiert.
Bcl-2 ist ausserdem in folgenden Tumoren häufig positiv:
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung des follikulären Lymphoms von einer reaktiven follikulären Hyperplasie: In reaktiven Keimzentren sind lediglich einzelne T Zellen positiv. Die Keimzentren follikulärer Lymphome sind diffus bcl-2 positiv. Bcl-2 eignet sich jedoch nicht zur Unterscheidung verschiedener Lymphome voneinander, da zahlreiche kleinzellige B-Zell Lymphome bcl-2 exprimieren.
Eine bcl-2 Expression ist assoziiert mit einer besseren Prognose bei vielen Karzinomen. Es besteht eine inverse Beziehung zur p53 Überexpression.
Der Grad einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie korreliert invers mit dem Anteil bcl-2 positiver Zellen.

Klinik

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Präparat Nr 2 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Ber-EP 4

Einleitung

Ber-EP4

Anfärbung:
Zytoplasma membranbetont positiv.
Reaktion im Normalgewebe:
Wird von allen epithelialen Zellen exprimiert mit Ausnahme von oberflächlichen Schichten des Plattenepithels, Hepatozyten und Belegzellen.
Reaktion in Neoplasien:
Ein Grossteil aller Adenokarzinome sind zu einem hohen Prozentsatz positiv für BerEP-4. Lobuläre Mammakarzinome sind zur Hälfte, Nierenzellkarzinome und hepatozelluläre Karzinome sind in weniger als einem Drittel der Fälle positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung von Adenokarzinomen und kleinzelligen Karzinomen (positiv) von benignen oder malignen Mesothelzellen im Erguss (negativ).
Unterscheidung des Basalzellkarzinoms und des basosquamösen Karzinoms (100% positiv) vom Plattenepithelkarzinom (100% negativ).
Unterscheidung des hepatozellulären Karzinoms (28% positiv) von Cholangiokarzinomen oder metastatischen Karzinomen (96% positiv).

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Präparat Nr 3 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CA-125

Einleitung

CA-125

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Der Antikörper reagiert mit Epithelien von Tube, Endometrium, Endozervix, Pankreas, Kolon, Gallenblase, Magen, Niere, apokrinen Schweissdrüsen und Brustdrüse. Mesothelzellen sind ebenfalls positiv!
Reaktion in Neoplasien:
Dieses Zelloberflächen Glykoprotein wird in einem hohen Prozentsatz exprimiert von serösen, endometrioiden und klarzelligen Tumoren des Ovars, der Zervix, und des Endometriums, klarzelligen Tumoren der Harnblase, pankreatobiliären Tumoren und epitheloidzelligen Mesotheliomen.
Diagnostischer Nutzen:
Eine Positivität für CA 125 und negative oder schwache Anfärbung für CEA spricht eher für ein Ovarialkarzinom und gegen ein kolorektales Karzinom.

Klinik

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Präparat Nr 4 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Calretinin

Einleitung

Calretinin

Anfärbung:
Kern und Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Calretinin ist ein Kalzium-bindendes Protein und gehört zur gleichen Proteinfamilie wie S-100. Zahlreiche Normalgewebe sind Calretinin positiv: Neuronen und Nervenfasern, Retina, Mesothel, ekkrine Drüsen, Nierentubuli, Leydig Zellen, Sertolizellen, Rete testis, Endometrium vor allem der Sekretionsphase, Mastzellen des Myometriums, Ovarialstroma, Thekazellen, follikuläre Zysten, Corpora lutea, Rete ovarii, Nebennierenrinde, verhornende Epithelzellen des Thymus, Adipozyten.
Reaktion in Neoplasien:
Positiv für Calretinin sind Mesotheliome (84% der epitheloiden, 50% der sarkomatoiden), Adenomatoidtumoren, Ameloblastome, Granulosazelltumoren und Keimstrang-Stroma Tumoren des Ovars, kardiale Myxome, Granularzelltumoren und Fibrosarkome.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung von reaktiven Mesothelzellen oder Mesotheliomen (etwa 80% positiv) von Karzinomen (bis zu 20% meist nur fokal positiv) im Erguss.
Unterscheidung des kardialen Myxoms von organisierenden Thromben.
Identifikation von Keimstrang-Stroma Tumoren des Ovars.

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Präparat Nr 5 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD1a

Einleitung

CD1a

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
CD1a wird von einer Reihe von Antigen-präsentierenden Zellen exprimiert. Unter anderem Langerhanszellen und interdigitierende Reticulumzellen. 70% aller Thymozyten sind CD1a positiv, nicht aber frühe Thymozyten oder ausgereiften Thymozyten
Reaktion in Neoplasien:
Precursor T-ALL positiv. Post thymische T-CLL, Sezary Syndrom, kutanes T-Zell Lymphom und nodale T-Zell Lymphome negativ.
Diagnostischer Nutzen:
Identifikation einer Langerhanszellhistiozytose.
CD1a ist positiv in kortikalen Thymomen.

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Präparat Nr 6 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD3

Einleitung

CD3

Anfärbung:
Zellmembran
Reaktion im Normalgewebe:
Pan T-Zell Marker positiv in Thymozyten, ruhenden und aktivierten T Lymphozyten. Negativ in B Lymphozyten, Makrophagen und myeloischen Zellen.
Reaktion in Neoplasien:
T-Zell ALL und T-Zell Lymphome positiv. Einige Fälle von Mycosis fungoides, pleomorphen Lymphomen und anaplastischen grosszelligen Lymphomen können CD3 negativ sein.
Diagnostischer Nutzen:
Identifikation von nicht neoplastischen und neoplastischen T Lymphozyten und natürlichen Killerzellen.
Positiv in der T-Zell ALL.
Wird meist in Kombination mit dem B-Zell Marker CD20 angewendet.

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Präparat Nr 7 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD20

Einleitung

CD20

Anfärbung:
Zellmembran
Reaktion im Normalgewebe:
Pan B-Zell Marker positiv in allen B Lymphozyten, negativ in Plasmazellen.
Reaktion in Neoplasien:
Die meisten B-Zell Lymphome, etwa 50% der B Zell lymphoblastischen Lymphome und einige Myelome reagieren positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung von reaktiven und neoplastischen Infiltraten zusammen mit CD3. Reaktive Infiltrate bestehen meist aus einem Gemisch von B und T Lymphozyten mit Überwiegen der T Lymphozyten. In B-Zell Lymphomen überwiegen CD20 positive B-Zellen.
Unterscheidung von B- und T-Zell Lymphomen.

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Präparat Nr 8 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD45 ( LCA)

Einleitung

CD45 (leucocyte common antigen, LCA)

Anfärbung:
Zellmembran
Reaktion im Normalgewebe:
Fast alle haematolymphoiden Zellen sind positiv: T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, Granulozyten, Monozyten, Makrophagen.
Reaktion in Neoplasien:
93-99% aller Lymphome sind positiv. Einzelne high grade Lymphome sind CD45 negativ und CD20 positiv.
CD45 ist ausserdem in folgenden Tumoren häufig positiv:
Diagnostischer Nutzen:
Abgrenzung von Lymphomen von anderen kleinen blauen und rundzelligen Tumoren Unterscheidung von kleinzelligen Karzinomen und Lymphomen

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Präparat Nr 9 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD68

Einleitung

CD68

Anfärbung:
Zytoplasma. Kern kann unspezifisch positiv sein.
Reaktion im Normalgewebe:
CD68 (PG-M1) ist der verlässlichste Monozyten/Makrophagenmarker. Das Antigen entspricht einem mit Lysosomen assoziierten Zytoplasmaprotein.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung von Makrophagen und Karzinomzellen (negativ).

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Präparat Nr 10 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CD138

Einleitung

CD138

Anfärbung:
Zellmembran
Reaktion im Normalgewebe:
Plasmazellen sind positiv.
Reaktion in Neoplasien:
Neoplastische Plasmazellen reagieren positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Diagnose des multiplen Myeloms. Identifikation von Plasmazellen.

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Präparat Nr 11 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CEA

Einleitung

CEA

Anfärbung:
Zytoplasma membranbetont positiv. Polyklonales CEA färbt Gallecanaliculi.
Reaktion im Normalgewebe:
Dieses Glykoprotein wird exprimiert von fetalen epithelialen Zellen und in kleinen Mengen in normalen adulten Epithelzellen.
Reaktion in Neoplasien:
Geringe Positivität in einigen gutartigen Tumoren. Starke Positivität in Adenokarzinomen des Gastrointestinaltraktes, der Lunge, im medullären Schilddrüsenkarzinom und in muzinösen Tumoren der Zervix.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung von Karzinomen (positiv) und benignen oder malignen Mesothelzellen im Erguss (negativ).
Unterscheidung des hepatozellulären Karzinoms (canaliculäre Färbung mit polyklonalem CEA spezifisch für hepatozelluläres Karzinom) von Metastasen.

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Präparat Nr 12 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ CK7/CK20

Einleitung

CK7 / CK20

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Zytokeratin 7 ist ein basisches Zytokeratin, das von vielen glandulären Epithelien und Übergangsepithelien exprimiert wird.
Zytokeratin 20 ist ein saures Zytokeratin, das von vielen glandulären Epithelien und Übergangsepithelien exprimiert wird.
Reaktion in Neoplasien:
CK7+ / CK20+ Tumoren:
CK7- / CK20- Tumoren:
CK7+ / CK20- Tumoren:
CK7- / CK20+ Tumoren:
Diagnostischer Nutzen:
Bei Metastasen eines Adenokarzinoms mit unbekannten Primärtumor kann die Kombination von CK7 und CK20 oft einen wertvollen Hinweis auf die Lokalisation des Primärtumors geben.

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Präparat Nr 13 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ HepPar1 (Hepatocyte)

Einleitung

Hep Par 1 (Hepatocyte Paraffin 1)

Anfärbung:
Zytoplasma grob granulär ohne canaliculäre Akzentuierung.
Reaktion im Normalgewebe:
Nicht neoplastische Hepatozyten sind diffus positiv. Regenerative Knoten zeigen eine heterogene Anfärbung. Normale Dünndarmschleimhaut kann fokal stark positiv sein. Alle anderen Normalgewebe sind negativ.
Reaktion in Neoplasien:
Hepatozelluläre Karzinome färben sich heterogener an als das Normalgewebe. Die Anfärbung korreliert nicht mit dem Differenzierungsgrad. Kombinierte hepatozelluläre und cholangiozelluläre Karzinome sind lediglich in der hepatozellulären Komponente positiv.
Gallenwegskarzinome, Pankreaskarzinome und Magenkarzinome sind selten positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Unterscheidung des hepatozellulären Karzinoms vom cholangiozellulären Karzinom und von Lebermetastasen.

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Präparat Nr 14 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ HMB-45

Einleitung

HMB-45

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Aktivierte Melanozyten und Naevi, Mammaepithel und Schweissdrüsenepithel.
Reaktion in Neoplasien:
HMB-45 wird in diversen melanozytären und nicht melanozytären Tumoren exprimiert:
Diagnostischer Nutzen:
Identifikation der verschiedenen HMB-45 positiven Tumoren.
Spezifität für maligne Melanome höher als S-100, aber niedrigere Sensitivität.

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Präparat Nr 15 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ HS Quotient (CD4:CD8)

Einleitung

HS Quotient (CD4:CD8)

Anfärbung:
Zellmembran
Reaktion im Normalgewebe:
CD4: Expression in T-Helferzellen, Monozyten/Makrophagen und Langerhanszellen. Keine Expression in B Lymphozyten.
CD8: Expression in T-Supressor und zytotoxischen Zellen und in natürlichen Killerzellen.
Diagnostischer Nutzen:
Die Bestimmung des Verhältnisses von T-Helfer zu T-Supressorzellen (HS Quotient) in der bronchoalveolären Lavage erlaubt eine Aussage zur möglichen Ätiologie einer Lymphozytose in der BAL. Bei aktiver Sarkoidose ist der HS Quotient grösser als 2. Unter der Vorraussetzung anderer unterstützender Befunde (insbesondere bildgebender Verfahren), kann bei einem Quotienten von über 3.5 eine aktive Sarkoidose als sicher angenommen werden, nicht selten liegen die Werte über 10:1. Bei 90% aller Patienten mit aktiver oder chronischer Sarkoidose liegt eine Lymphozytose mit einem erhöhten HS Quotienten vor.
Auch andere granulomatöse Erkrankungen wie die Tuberkulose können zu einer (meist nur geringen)Erhöhung des HS Quotienten führen.
Die exogen-allergische Alveolitis und die Bronchiolitis obliterans sind umgekehrt durch einen erniedrigten HS Quotienten (<0.5) gekennzeichnet.
Aufgrund der infektbedingten Zerstörung der T-Helferzellen bei HIV Patienten ist die Interpretation des HS Quotienten bei dieser Erkrankung schwierig.
Unten werden der HS- Quotient bei einer Hypersensitivitätspneumonie (erster Fall) und bei einer Sarkoidose (zweiter Fall) gezeigt.

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Präparat Nr 16 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Ki-67 / Mib-1

Einleitung

Ki-67/Mib-1

Anfärbung:
Zellkern nukleolär oder perinukleolär
Reaktion im Normalgewebe:
Ki-67 (am Gefrierschnitt) bzw. Mib-1 (Paraffinmaterial) werden von proliferierenden Zellen in der späten G1, S, G2 und M Phase exprimiert, aber nicht in der G0 Phase. Stark proliferierende Gewebe zeigen einen hohen Ki-67 Index z.B. Keimzentren von reaktiven Lymphfollikeln.
Reaktion in Neoplasien:
100% der Zellkerne in Burkitt Lymphomen sind positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Der Ki-67 Index ist ein Prognoseindikator in vielen malignen Tumoren und hilft bei der Unterscheidung benigner von malignen Neoplasien.

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Präparat Nr 17 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Melan A

Einleitung

Melan A (Mart-1)

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Melanozyten sind positiv für Melan A.
Steroidhormon produzierende Gewebe (keine Expression des Melan-A Gens durch diese Gewebe, sondern Kreuzreaktion). Ovarhiluszellen, Granulosazellen und Rete ovarii.
Reaktion in Neoplasien:
Melan A ist in folgenden Tumoren häufig positiv:
Diagnostischer Nutzen:
Nachweis der melanozytären Differenzierung von Hauttumoren.
Abgrenzung von Nierenrindentumoren von Nierenzellkarzinomen und hepatozellulären Karzinomen.
Nachweis der Keimstrang-Stroma Differenzierung in Ovarialtumoren.
Diagnose von Angiomyolipom, Lymphangioleiomyomatose oder Klarzelltumor der Lunge (sugar tumor).

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Präparat Nr 18 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Östrogenrezeptor

Einleitung

Östrogenrezeptor

Anfärbung:
Zellkern. Zytoplasmafärbung ist unspezifisch.
Reaktion im Normalgewebe:
Epithel und Stromazellen von Vulva und Vagina. Endometrium. Mammaepithelien.
Reaktion in Neoplasien:
Folgende Tumoren können Östrogen- und/oder Progesteronrezeptoren exprimieren:
Folgende Tumoren exprimieren nie Östrogenrezeptoren:
Diagnostischer Nutzen:
Identifikation von Mammakarzinomen, die möglicherweise auf eine Hormontherapie ansprechen.

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Präparat Nr 19 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Panzytokeratin (CK22/Lu-5)

Einleitung

Panzytokeratin (CK22/Lu-5)

Anfärbung:
Zytoplasma positiv.
Reaktion im Normalgewebe:
CK22 und Lu-5 repräsentieren Zytokeratingemische, welche einen Grossteil normaler und neoplastischer Epithelzellen anfärben.
Reaktion in Neoplasien:
Die meisten Karzinome und vereinzelte Sarkome reagieren positiv mit diesen Panzytokeratinen. CK22 ist etwas sensitiver und spezifischer als Lu-5. Entdifferenzierte oder sarkomatoide Karzinome können die Positivität für Zytokeratine verlieren.
Diagnostischer Nutzen:
Suchantikörper zur Abgrenzung von Karzinomen von Lymphomen, Sarkomen und malignen Melanomen. Identifikation von Karzinommikrometastasen in Lymphknoten.

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Präparat Nr 20 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ PLAP (plazentäre alkalische Phosphatase)

Einleitung

PLAP (plazentäre alkalische Phosphatase)

Anfärbung:
Zytoplasma positiv.
Reaktion in Neoplasien:
Positiv: Seminom, embryonales Karzinom, Gonadoblastom, Dottersacktumor, Chorionkarzinom, epitheliale Ovarialtumoren, intratubuläre Keimzellneoplasie.
Negativ: Spermatozytisches Seminom, unreifes Teratom.
Diagnostischer Nutzen:
Nachweis von Metastasen von Keimzelltumoren. Nachweis der intratubulären Keimzellneoplasie.

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Präparat Nr 21 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ PSA (saure Prostataphosphatase)

Einleitung

PSA (Prostata spezifisches Antigen)

Anfärbung:
Zytoplasma
Reaktion im Normalgewebe:
Epithelzellen von Azini und Gängen der Prostata. Samenblase (33%).
Reaktion in Neoplasien:
100% der hochdifferenzierten und 95% der wenig differenzierten Adenokarzinome der Prostata sind PSA positiv.
Diagnostischer Nutzen:
Nachweis von Metastasen eines Prostatakarzinoms zusammen mit saurer Prostata Phosphatase (letztere ist in wenig differenzierten Tumoren oft sensitiver).
Diagnose und Überwachung des Prostatakarzinoms (Serumwert).

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Präparat Nr 22 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ TTF-1 (Thyroid Transcription Factor)

Einleitung

TTF-1

Anfärbung:
Zellkern
Reaktion im Normalgewebe:
TTF-1 wird exprimiert in follikulären Zellen der Schilddrüse, Typ II Pneumozyten, bronchiolären Zellen, Hypophysenvorderlappen, Nebenschilddrüse, C-Zellen und einigen Hirnregionen.
Reaktion in Neoplasien:
TTF1 ist in folgenden Tumoren häufig positiv:
Diagnostischer Nutzen:
TTF1 dient der Differentialdiagnose zahlreicher Tumoren:

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Präparat Nr 23 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

/ Vimentin

Einleitung

Vimentin

Anfärbung:
Zytoplasma positiv.
Reaktion im Normalgewebe:
Vimentin ist das am weitesten verbreitete Intermediärfilament und wird von allen mesenchymalen Zellen exprimiert. Koexpression von Vimentin und Zytokeratinen kommt in vielen epithelialen Zellen und Tumoren vor. Regenerierende Muskelfasern exprimieren Vimentin.
Reaktion in Neoplasien:
Vimentin wird in einer Vielzahl von mesenchymalen und epithelialen Tumoren exprimiert.
Koexpression von Vimentin und Zytokeratin kommt in folgenden Epithelzellen und Tumoren vor:
Diagnostischer Nutzen:
Vimentin ist ein nützlicher Kontrollmarker. D.h. wenn Vimentin in Endothelzellen, Fibroblasten und anderen mesenchymalen Elementen nicht exprimiert wird, ist das Gewebe möglicherweise schlecht erhalten und eine Auswertung immunhistochemischer Reaktionen nicht verlässlich.
Wegen seiner Ubiquität ist der diagnostische Nutzen beschränkt. Koexpression von Vimentin und Zytokeratinen ist häufiger in Mesotheliomen als in Adenokarzinomen.

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Präparat Nr 24 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Aszites / Malignes Mesotheliom

Einleitung

Entscheidend für die Diagnose eines malignen Mesothelioms sind maligne Zellen, die aussehen wie Mesothelzellen. Typisch ist ein Kontinuum von gutartigen, abnormen und malignen mesothelialen Zellen. Die Tumorzellen bilden polyzyklisch begrenzte papilliforme Verbände oder sitzen einem homogenen Matrixkern auf. Zellkannibalismus und lange Zellketten (Indian Files) sind häufig bei Mesotheliomen und selten in gutartigen Ergüssen. Die einzelnen malignen Zellen sind grösser und variabler als gutartige Mesothelien. Oft trifft man auf grosse und mehrkernige Tumorzellen. Das Zytoplasma von Mesotheliomen ist auffallend dicht ,anders als das eher helle Zytoplasma von Adenokarzinomen.
Wichtig für die Diagnosestellung ist der Einbezug klinischer und allenfalls immunzytochemischer Befunde.

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Präparat Nr 25 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Pleuraerguss Zytologie / Maligner Pleuraerguss: Adenokarzinom der Lunge

Einleitung

Folgendes Antikörperpanel eignet sich für die Bestätigung der Verdachtsdiagnose einer Pleurakarzinose eines primären Bronchuskarzinoms: BerEP4 (Adenokarzinom positiv), TTF1 (Lungen- und Schilddrüsenkarzinom positiv), Calretinin (Mesothelien positiv) und Vimentin (Mesothelien positiv).

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Präparat Nr 26 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Pleuraerguss Zytologie / Maligner Pleuraerguss: Papilläres Nierenzellkarzin

Einleitung

Die papilliformen Verbände des papillären Nierenzellkarzinoms können mit pseudopapillären Verbänden reaktiver Mesothelien verwechselt werden. Die Positivität für BerEP-4 und die Negativität für den Mesothelmarker Calretinin bestätigen die Karzinomdiagnose.

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Präparat Nr 27 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Pleuraerguss Zytologie / Maligner Pleuraerguss: Malignes Melanom

Einleitung

Der Nachweis von eisennegativem Pigment und die Positivität für den melanozytären Marker HMB-45 in malignen Zellen bestätigt die Diagnose eines malignen Melanoms.

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Präparat Nr 28 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Broncho-alveoläre Lavage / Lymphozytose in der BAL bei Sarkoidose

Einleitung

Bei Sarkoidose sind die T-Lymphozyten in der BAL auf mehr als 10x10^6/L (30-50%) erhöht, selten auf mehr als 100x10^6/L. Bei aktiver Sarkoidose beträgt der HS Quotient (CD4:CD8 T-Lymphozyten) mehr als 2:1, nicht selten sogar mehr als 10:1. Eosinophile und basophile Granulozyten können zusätzlich vermehrt sein und sind nicht selten mit einer restriktiven Ventilationsstörung verbunden. Ein HS Quotient von unter 2:1, ja sogar von <1 schliesst eine Sarkoidose jedoch nicht aus. Wiederholte BAL Untersuchungen werden als Verlaufskontrolle und zur Anpassung der Therapie an die Krankheitsaktivität empfohlen.
Granulome lassen sich in der BAL nur selten nachweisen. Es gilt zu beachten, dass jede granulomatöse Erkrankung mit einer Erhöhung des HS Quotienten einhergehen kann und dass es sich bei der Sarkoidose um eine Ausschlussdiagnose handelt. Die Korrelation mit den klinischen Befunden ist deshalb bei der Interpretation der BAL unverzichtbar.

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Präparat Nr 29 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Broncho-alveoläre Lavage / Exogene allergische Alveolitis (EAA)

Einleitung

Die exogene allergische Alveolitis (Hypersensitivitätspneumonie) ist eine Entzündungsreaktion der Lunge, die bei prädisponierten Individuen durch pflanzliche oder tierische Inhalationsantigene ausgelöst werden kann. Die BAL Befunde hängen vom Stadium der Erkrankung ab. In der perakuten Phase überwiegen neutrophile Granulozyten. Ausserdem sind in den ersten Tagen der Exposition die Mastzellen auf über 1% erhöht (mehr als 3/10 HPF), um nach 1 bis 3 Monaten wieder auf Normalwerte abzufallen. Bei aktiver EAA besteht oft eine extreme Lymphozytose von 60-70%. Bei chronischer Erkrankung sind Schaumzellen, einige eosinophile Granulozyten und als Ausdruck der Fibrose reichlich neutrophile Granulozyten nachzuweisen. Eine Lymphozytose von mehr als 100x10^6/L in der BAL zusammmen mit einem erniedrigten HS Quotienten von unter 0.5 sind bei entsprechendem klinischen Verdacht vereinbar mit einer exogenen allergischen Alveolitis.

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Präparat Nr 30 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Labia majora / Hepatozelluläres Karzinom: Lungenmetastasen

Einleitung

Hep-Par 1 (Hepatocyte) ist ein sensitiver und recht spezifischer Marker für hepatozelluläre Differenzierung. Der Marker eignet sich deshalb gut für den Nachweis von Metastasen eines hepatozellulären Karzinoms. Es gilt zu berücksichtigen, dass gelegentlich auch Metastasen anderer gastrointestinaler Karzinome Hep-Par 1 positiv sein können.

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Präparat Nr 31 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Weichteile Kopf / Merkelzellkarzinom

Einleitung

Das Merkelzellkarzinom ist ein neuroendokrines Karzinom ausgehend von den Merkelzellen der Haut. Die Ausstriche sind zellreich. Die monomorphen zytoplasmaarmen Zellen liegen einzeln oder in lockeren Verbänden. Die Kerne sind fragil, rund bis oval und hyperchromatisch. Das Chromatin zeigt ein Pfeffer und Salz Bild. Die Unterscheidung von der Metastase eines kleinzelligen Bronchuskarzinoms oder von einem Lymphom kann immunzytochemisch erfolgen. Merkelzellkarzinome zeigen eine charakteristische punktförmige zytoplasmatische Positivität für CK20 und sind negativ für TTF1, BerEP-4 und CD45.

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Präparat Nr 32 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Lymphknoten, Kopf-cervikal / Hodgkin Lymphom

Einleitung

Reed-Sternberg Zellen und Hodgkin Zellen des klassischen Hodgkin Lymphoms (lymphozytenreich, noduläre Sklerose, Mischzelltyp, lymphozytenarm) sind positiv für CD15 und CD30. Die Tumorzellen des nodulären lymphozytenprädominanten Subtyps hingegen sind positiv für CD20 und CD45.

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Präparat Nr 33 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Tonsille / Burkitt Lymphom

Einleitung

Die Zellen des Burkitt Lymphoms sind mittelgross und die rundlichen Kerne besitzen 2 bis 5 basophile Chromozentren. Der Kernhintergrund ist auffallend hell. Das Zytoplasma ist mittelbreit und basophil. Der Ausstrichhintergrund enthält lymphoglanduläre Körperchen und viele Kerntrümmermakrophagen. Kerntrümmermakrophagen sind also kein verlässliches Zeichen für die Benignität eines Befundes. Entsprechend der sehr hohen Proliferationsrate sind gegen 100% der Tumorzellen Ki67/Mib1 positiv. Eine geringere Proliferationsrate spricht gegen die Diagnose eines Burkitt Lymphoms.

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Präparat Nr 34 aus Modul Immunzytologie

Topographie / Diagnose

Hypophyse / Hypophysenadenom

Einleitung

Die Ausstriche sind zellreich und die Zellen sind einzeln, in papillären Verbänden oder Gruppen angeordnet. Zytoplasma ist reichlich vorhanden und ist abhängig vom Typ des Adenoms eosinophil oder basophil. Im Gegensatz zum bunten Zellbild einer normalen Hypophyse wirken die Zellen des Adenoms eher gleichförmig. Die Kerne sind rund und monomorph, das Chromatin ist fein oder Pfeffer und Salz artig. Nukleolen sind meist klein, können aber auch prominent sein. Dignität und funktionelle Eigenschaften sind zytologisch nicht bestimmbar.
Die Differentialdiagnose umfasst Oligodendrogliome und hoch differenzierte Adenokarzinommetastasen.
Unten werden zwei verschiedene Fälle gezeigt.

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