HiPaKu-Skript - Rostock
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
HiPaKu wird jährlich überarbeitet (vor Beginn des Wintersemesters). Diese Zusammenfassung wird automatisch aktualisiert.
Stand: 2024-12-22 08:45:55
Modul: Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Präparat Nr 01 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Magenkorpus / Adenokarzinom des Magens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Gewebsfragment aus gastroösophagealem Übergang.
- Das unscharf begrenzte Karzinom breitet sich diffus in der gesamten Magenwand und in der Ösophaguswand aus bis in des periösophageale und subseröse Fettgewebe.
- Ösophagus mit intaktem plattenepithelialem Schleimhautüberzug.
- Ein Grossteil des Tumorinfiltrats besteht aus einzeln oder in kleinen Gruppen liegenden Zellen mit intrazytoplasmatischen Schleimvakuolen, die teilweise den Kern verdrängen (Siegelringzellen): diffuser Typ des Magenkarzinoms nach Lauren.
- Nur vereinzelt Drüsenbildung.
- Lymphgefässeinbrüche.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tumorlokalisation.
- Stagingbefunde.
Praxis-Tipp:
- Bei längerer Transportdauer Gastrektomiepräparat vor der Fixation in 10% Formaldehyd an der großen Kurvatur eröffnen und auf einer Styroporplatte aufspannen.
- Die Resektionsränder am unfixierten Präparat mit Faden markieren.
- Bei ausgedehnten Resektionen auf dem Anmeldezettel angeben, welche Organe/Organteilstücke entfernt wurden. Ev. Skizze.
Präparat Nr 01 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Magenfrühkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Am unteren Ende des Präparates Antrummukosa mit mässiggradiger chronischer, geringgradig aktiver Gastritis und ausgedehnter intestinaler Metaplasie (Becherzellen).
- Weiter oben Invasion der Magenschleimhaut durch ein teils solides, teils drüsenbildendes Adenokarzinom mit stark atypischen Tumorzellen.
- Fokale Erosion des Karzinoms bedeckt von fibrinoleukozytärer Membran.
- Tumorinfiltration der Submukosa an der oberen Präparathälfte.
- Der invasive Karzinomanteil zeigt teilweise muzinöse Differenzierung (teils siegelringzellige Tumorzellen schwimmen in extrazellulären Schleimseen).
- Tumorfreie Lamina muscularis propria.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tumorlokalisation.
- Stagingbefunde.
Praxis-Tipp:
- Bei längerer Transportdauer Gastrektomiepräparat vor der Fixation in 10% Formaldehyd an der großen Kurvatur eröffnen und auf einer Styroporplatte aufspannen.
- Die Resektionsränder und bei Verdacht auf Magenfrühkarzinom zusätzlich das Tumorareal am unfixierten Präparat mit Faden markieren, da das Auffinden von Resektaträndern und Frühkarzinomen am formolfixierten Präparat oft schwierig ist.
Präparat Nr 01 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Papilläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Scharf begrenzter Tumor mit schmaler Kapsel.
- Links im Bild sind Reste von nicht neoplastischem Schilddrüsenparenchym sichtbar.
- Der Tumor besteht aus Papillen mit einem fibrovaskulären Stromastiel und neoplastischen Follikeln.
- Dicht gelagerte, einander überlappende Tumorzellen mit der typischen Zytomorphologie des papillären Karzinoms:
- Vergrösserte Zellkerne (im Vergleich zu den Zellkernen der nicht neoplastischen Follikelepithelien)
- Zellkerne mit zentraler Aufhellung des Chromatins (Milchglaskerne).
- Kernkerben (Grooves).
- Eindellungen der Kernmembran.
- Kleiner Nukleolus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Zytologischer Vorbefund.
- Schilddrüsenfunktion.
Praxis-Tipp zur intraoperativen Schnellschnittuntersuchung:
- Falls zytologisch ein papilläres Karzinom diagnostiziert wurde, ist wegen der hohen Sensitivität und Spezifität dieser zytologischen Diagnose eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung in der Regel nicht indiziert. Bei zytologischer Diagnose einer follikulären Neoplasie ist eine Schnellschnittuntersuchung ebenfalls nicht indiziert, da die Unterscheidung eines follikulären Karzinoms und eines follikulären Adenoms der Schilddrüse nur am fixierten Material verlässlich möglich ist (Nachweis von Kapseldurchbrüchen oder Gefässeinbrüchen).
- Falls zytologisch lediglich ein Verdacht auf ein papilläres Karzinom geäussert wurde, kann als Alternative zur Schnellschnittuntersuchung eine intraoperative Schnellzytologie durchgeführt werden. Präparat frisch einsenden.
- Makroskopischer Malignitätsverdacht.
- Auch ohne einen die Schilddrüse betreffenden Malignitätsverdacht sollte jeder bei einer Schilddrüsenoperation intraoperativ auffällige oder vergrösserte Lymphknoten im Schnellschnitt untersucht werden.
update 20. August 2016
Präparat Nr 01 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Appendix vermiformis / Neuroendokriner Tumor der Appendix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Akute eitrige ulzerophlegmonöse Appendizitis.
- Tumorzellnester in der Muscularis propria und Subserosa.
- Tumorzellen mit monomorphen runden Kernen mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin und reichlich hellem teils feingranulärem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Verdacht auf Lymphknotenmetastasen.
Präparat Nr 02 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Kolon / Pseudomembranöse Enterokolitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Herdförmige Schleimhautnekrosen.
- In den Nekrosezonen pilzförmige Pseudomembranen bestehend aus nekrotischem Detritus, Entzündungszellen und Fibrin.
- Zwischen den Pseudomembranen normale Kolonschleimhaut. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Wässrige oder schleimige Diarrhoe nach Antibiotikatherapie.
- Nachweis von Clostridium difficile.
- Risikofaktoren für ischämische Kolitis oder bekannte ischämische Kolitis.
Präparat Nr 02 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Oesophagus / Soorösophagitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Teils ulzerierte, teils erodierte Ösophagusmukosa.
- Die Pseudomembran über der ulzerierten Schleimhaut setzt sich zusammen aus einem dichten Netzwerk PAS positiver Soorpseudohyphen und ovale aussprossende Sporen, nekrotischem Plattenepithel, Fibrin und neutrophilen Granulozyten.
- Die Pseudohyphen infiltrieren das Plattenepithel.
- Im Unterschied zur Aspergillose dünnere Pseudohyphen ohne echte Verzweigungen und zahlreiche Sporen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund.
- Verdacht auf Soorinfektion (Pilze besser nachweisbar in der PAS oder Grocottfärbung als in der routinemässig angefertigten HE Färbung).
Präparat Nr 02 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Aspergilluspneumonie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Multiple Herde mit zentraler Nekrose und hämorrhagischem Randsaum.
- Pilzmyzelien, zerfallende neutrophile Granulozyten und Erythrozyten im Zentrum der Herde.
- Kräftig gefärbte Pilzhyphen mit 45° Verzweigungen.
- Hämorrhagischer Randsaum um die Nekrose: Hyperämische Alveolarwandkapillaren. Alveolen angefüllt mit Blut, Fibrin und Alveolarmakrophagen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Erregernachweis.
- Immunsuppression.
Praxis-Tipp:
- Materialentnahme für die Bakteriologie vor Fixation.
Präparat Nr 02 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Pneumocystis carinii Pneumonie
Repetitorium
-
Präparat Nr 03 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Prostata / Myoglanduläre Prostatahyperplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Knotiges Parenchym.
- Organoid angeordnete, teils dilatierte grosse Drüsen eingebettet in ebenfalls vermehrtes fibroleiomyomatöses Stroma.
- Drüsen ausgekleidet von hochprismatischen sekretorischen Zellen (innen) mit unscheinbaren Nukleolen und durchgehender flacher Basalzellschicht (aussen).
- Konzentrisch geschichtetes hypereosinophiles Sekret in einigen Drüsenlumina (Corpora amylacea).
- Herdförmig geringes chronisches Entzündungsinfiltrat.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 04 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Hirn parietal / Anämischer Hirninfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Links unten leptomeningeale Gefässe mit partiell rekanalisierten alten thromboembolischen Verschlüssen.
- Unscharfe Mark-Rindengrenze im Bereich der nekrotischen Rinde.
- Spongiotische Auflockerung der Hirnrinde (hellere Areale).
- In der Hirnrinde sind hypereosinophile nekrotische Neuronen mit stark abgeblassten Zellkernen erkennbar.
- Perivaskuläre Ansammlungen von phagozytierenden Fettkörnchenzellen mit reichlich lipidhaltigem Zytoplasma und ovalen Kernen sowie wenige extravasierte Erythrozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologische Befunde.
- Mögliche Ätiologie des Infarktes.
- Symptomatik.
Präparat Nr 04 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, Kopf-cervikal / Verkäsende Lymphknotentuberkulose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Lymphknoten mit ausgedehnten konfluierenden eosinophilen Nekrosezonen und nur wenig erhaltenem Lymphknotengewebe (blau).
- In den grösseren Nekrosearealen sind Kerntrümmer von neutrophilen Granulozyten erkennbar.
- Demarkierung der Nekroseareale durch schlanke Epitheloidzellen, Riesenzellen vom Langhanstyp mit hufeisenförmig angeordneten Kernen und Lymphozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tuberkuloseverdacht, Tuberkuloseanamnese.
- Erregernachweis.
Praxis-Tipp:
- Materialentnahme für die Bakteriologie vor Fixation.
Präparat Nr 04 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Pankreas / Akute Pankreatitis (Kolliquationsnekrose)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Unregelmässige Nekrosestrassen durchziehen Fettgewebe und Pankreasparenchym.
- Die Grenzen zwischen vitalem und nekrotischem Gewebe sind unscharf.
- Frische, teils hämorrhagische autodigestive Kolliquationsnekrosen von Pankreasparenchym und Fettgewebe demarkiert von zerfallenden neutrophilen Granulozyten.
- Innerhalb der Nekroseareale Ablagerungen von amorphem gelborangem Hämatoidin (eisenfreies extrazelluläres Hämoglobinabbauprodukt).
- Nachweis kokkoider und fadenförmiger Bakterien im nekrotischen Fettgewebe. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Serumamylase und Lipase.
- Grund für die akute Pankreatitis.
Präparat Nr 04 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Pankreas / Chronisch-sklerosierende Pankreatitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Erhaltene Läppchenarchitektur.
- Breite Bänder von sklerosiertem zellarmem Bindegewebe verlaufen zwischen den Läppchen.
- Atrophie des exokrinen Pankreas.
- Erhaltene Inseln und Gangstrukturen.
- Spärliches chronisches Entzündungsinfiltrat.
- Rechts oben ist eine partiell vom Rand her durch Granulationsgewebe organisierte lytische Fettgewebsnekrose erkennbar. Diese ist Folge eines akuten pankreatitischen Schubs.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologische Befunde.
- Intraoperativer Befund.
- Karzinomverdacht.
- Ätiologie der chronischen Pankreatitis.
Praxis-Tipp:
- Da klinisch und radiologisch eine chronische Pankreatitis nicht immer sicher von einem Karzinom unterscheidbar ist, empfiehlt sich im Zweifelsfall eine Markierung der chirurgischen Resektionsränder.
Präparat Nr 05 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz rechts / ATTR-Amyloidose des Myokards
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Homogene, zellfreie, extrazelluläre, netzförmige perizelluläre Ablagerungen von kongorotem (2. Präparatlink) Material (abnorme Doppelbrechungsfarbe bei Polarisation: flaschengrün, orange oder gelb statt weiss) im Myokard.
- Das abgelagerte Amyloidprotein entspricht immunhistochemisch ATTR-Amyloid (3. Präparatlink). Das abgelagerte Protein färbt sich mit einem Antikörper gegen Transthyretin braunrot an. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinischer Verdacht auf Amyloidose.
- Grunderkrankung: chronische entzündliche Erkrankung (AA Amyloidose), Plasmazellerkrankung (z.B. Plasmazellmyelom, monoklonale Gammopathie, M. Waldenström).
- Hinweise auf systemische Amyloidose: Herzinsuffizienz, Hepatomegalie, CTS, autonome Neuropathie, Nephrotisches Syndrom, pathologische Serum- oder Urinimmunelektrophorese). Praxis-Tipp:
- Zur Beschleunigung der Diagnostik den klinischen Verdacht auf eine Amyloidose auf dem Anmeldezettel vermerken (Kongorotfärbung wird in diesem Fall vom Labor automatisch durchgeführt).
- Bei Verdacht auf systemische Amyloidose: Zuerst Fettgewebsaspiration. Bei fehlendem Nachweis von Amyloid im Fettgewebsaspirat Rektumbiopsie mit Submukosa oder Biopsie eines betroffenen Organs.
update 30. August 2016
Präparat Nr 06 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Vene Bein / Venenthrombose in Organisation
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
Beinarterie mit Zeichen der Atherosklerose (fatty streaks und Fibroatherome in der Intima, atrophe verkalkte Media) und begleitende Vene.
Wandhaftender gemischter Thrombus im Venenlumen:
- Abscheidungsthrombus bestehend aus abwechselnden Schichten von Fibrinnetzen mit Erythrozyten und neutrophilen Granulozyten sowie helle Lamellen aus Fibrin und Thrombozyten.
- Aufgelagerter Gerinnungsthrombus bestehend aus lockerem Fibrinnetz, zahlreichen Erythrozyten und wenig Neutrophilen ohne erkennbare Schichtung der Blutbestandteile.
- Beginnende Organisation des Thrombus durch Granulationsgewebe.
Präparat Nr 07 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Arteria coronaris / Koronarsklerose mit Thrombose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Atherom mit fibröser Deckplatte.
- Exzentrische Lumeneinengung durch Verdickung der Intima.
- Organisierender geschichteter Abscheidungsthrombus über Defekt in der fibrösen Deckplatte. Der Thrombus enthält zusätzlich Atherombestandteile (Cholesterinkristalle und nekrotischer Detritus).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Angina pectoris.
- Myokardinfarkt (wann?).
- Rhythmusstörungen.
- plötzlicher Herztod.
- Risikofaktoren für Atherosklerose.
Präparat Nr 07 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz links / Akuter Myokardinfarkt
Repetitorium
-
Präparat Nr 07 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz links / Myokardinfarktnarbe
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Herdförmiger Ersatz der Muskulatur durch zellarme rote Kollagenfaserbündel.
- Hypertrophiezeichen der Herzmuskulatur im Randbereich der Narbenareale (verdickte Herzmuskelzellen mit vergrösserten hyperchromatischen Kernen).
- Im untersten Biopsiefragment sind die Narbenareale bandförmig subendokardial verteilt. Zwischen Narbengewebe und Endokard findet sich eine schmale Schicht erhaltener Muskelzellen (Ernährung dieser Zellen per Diffusion direkt aus dem Herzblut).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Abgelaufener Myokardinfarkt (Zeitpunkt).
Präparat Nr 08 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Lobärpneumonie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Im Gegensatz zur Herdpneumonie sind hier alle Alveolen gleichmässig und diffus pathologisch verändert und im gleichen Stadium der Entzündung.
- Alle Alveolen angefüllt mit fädigem Fibrin und neutrophilen Granulozyten.
- Zottige Fibrinauflagerungen auf der Pleura (unten im Bild).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 08 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Akute Pyelonephritis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Streifenförmige Entzündungsherde erstrecken sich vom Mark bis in die Rinde.
- Hyperämie des angrenzenden Parenchyms.
- Destruktion der Nierentubuli durch neutrophile Granulozyten innerhalb der Herde.
- Sammelrohre angefüllt mit neutrophilen Granulozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Risikofaktoren für Pyelonephritis.
- Erregernachweis.
Präparat Nr 10 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Diffuser Alveolarschaden
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Überlappende Befunde von exsudativer und proliferativer Phase.
- Exsudative Phase: hyaline Membranen tapezieren die Alveolarsepten aus.
- Proliferative Phase: Proliferation von Typ II Pneumozyten (polygonale Zellen mit reaktiven Atypien) im Alveolarlumen und von (Myo)-Fibroblasten (Spindelzellen) in den Alveolarsepten.
- Organisation der hyalinen Membranen auf den Alveolarsepten durch ein lockeres Granulationsgewebe. Dadurch starke Verbreiterung der Alveolarsepten.
- Schaumzellansammlungen und Erythrozytenextravasate in den Alveolen.
- Partiell organisierter Thrombembolus in einem Lungenarterienast.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zeitpunkt des Erkrankungsbeginns.
- Herdbefund oder diffuse Lungenveränderungen.
- Radiologischer Befund.
- Vermutete Ätiologie des ARDS Bsp. Aspiration, Urämie, Pankreatitis, Schock…
- Zeitpunkt und Zeitdauer einer Beatmungstherapie.
- Erregernachweis.
Praxis-Tipp:
- Bei offener Biopsie von interstitiellen Lungenerkrankungen nicht nur das Zentrum der Veränderung (meist unspezifisches Endstadium), sondern auch Randbereich (aktive Läsion) und Normalgewebe (Referenz) biopsieren.
- Die genaue Klassifikation einer interstitiellen Lungenerkrankung erfordert interdisziplinäres Vorgehen (Einbezug von Radiologen und Pathologen).
Präparat Nr 11 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Chronische lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Leicht fibrosiertes, knotiges mikrofollikuläres Schilddrüsenparenchym.
- Dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat mit Sekundärfollikeln.
- Herdförmige entzündliche Zerstörung des Follikelepithels.
- Follikelepithel mit reichlich feingranulärem Zytoplasma (= oxyphile syn. onkozytäre Epitheltransformation) und reaktiven Kernatypien (einzelne vergrösserte hyperchromatische Kerne). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung.
- Dauer der Erkrankung.
Präparat Nr 11 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Hirn temporal / Multiple Sklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Alter, scharf begrenzter Entmarkungsherd mit Verlust der blauen Myelinscheiden in der Holmes Luxol Färbung.
- Vollständiger Verlust der Markscheiden (fehlende blaue Farbe) bei erhaltenen Axonen (schwarze Fasern).
- Vereinzelte vorwiegend perivaskulär lokalisierte mononukleäre Entzündungszellen und mit Myelinbruchstücken beladene Makrophagen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Lokalisation des Herdes.
- Zeitlicher Verlauf.
Präparat Nr 11 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Aggressive interstitiell-zelluläre Transplantatabstossung
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Grosse Biopsie aus Nierenmark und -rinde, letztere mit 13 Glomeruli, alle mit normalem Zell- und Matrixgehalt sowie zarten Kapillarschlingen
- Tubulärer Apparat der Rinde mit ödematös verbreitertem und herdförmig dicht lymphohistiozytär durchsetztem Interstitium
- Vereinzelt Lymphozyten im Tubulusepithel (Tubulitis)
- Eine von 6 grossen bzw. mittelgrossen Interlobulararterien mit segmental verbreiterter, fibrosierter Intima mit Myofibroblasten und mit subendothelial gelegenen Leukozyten (Endothelialitis)
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Grunderkrankung, die zur Transplantation geführt hat.
- Datum der Transplantation und bisheriger Verlauf.
- Art der immunsuppressiven Therapie.
- Vorliegen einer Infektion.
- Klinische Zeichen der Abstossung.
update 7. September 2011
Präparat Nr 12 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Oesophagus, distal / Plattenepithelkarzinom des Ösophagus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Polypoides exophytisches Karzinom.
- Tumordurchbruch durch die Lamina muscularis mucosae in die Submukosa.
- Der Tumor bildet anastomosierende solide Zellstränge, die fokal im Zentrum verhornen.
- Tumorzellen mit reichlich glasigem eosinophilem Zytoplasma und scharfen Zellgrenzen mit stachelförmigen Interzellularbrücken. Stark vergrösserte, pleomorphe, hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Zwischen den Tumorzellsträngen desmoplastisches Stroma mit dichtem gemischtem Entzündungsinfiltrat.
- Präneoplastisch veränderte Mukosa im Randbereich des Karzinoms mit ausgeprägten Zellatypien in der gesamten Epithelbreite und zahlreichen Mitosen (Carcinoma in situ).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Stagingbefunde.
- Genaue Tumorlokalisation.
- Neoadjuvante Therapie.
Praxis-Tipp:
- Falls das Präparat eröffnet wird, Tumor vor dem Öffnen palpieren und Ösophagus auf der gegenüberliegenden Seite eröffnen. Eröffnetes Präparat auf Styropor aufspannen.
- Proximales Ende des Resektates mit Faden markieren.
Präparat Nr 12 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Oesophagus, distal / Barrettösophagus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Distales Ösophagusteilstück.
- Von oben nach unten: Magenschleimhaut vom Fundustyp mit spezialisierten Magendrüsen, Ösophagusschleimhaut (nicht verhornendes Plattenepithel), Schleimhaut vom Kardiatyp (villoglanduläre Oberfläche, Zylinderzellen) mit herdförmig intestinaler Metaplasie (Becherzellen und Paneth'sche Körnerzellen mit rotem granulärem Zytoplasma) vereinbar mit Barrettmukosa.
- Mässiggradige chronische (Plasmazellen), geringgradig aktive (neutrophile Granulozyten) Entzündung der Magenschleimhaut.
- Keine Epitheldysplasie (intraepitheliale Neoplasie) im Bereich der Barrettmetaplasie.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund.
- Genaue Lokalisation der Biopsieentnahme.
- Vorbiopsien.
- Tumorverdacht.
- Ausdehnung der Barrettmukosa.
Praxis-Tipp:
- Bei Biopsien aus dem gastroösophagealen Übergang genaue Lokalisation der Biopsieentnahmestellen angeben (Skizze).
- Biopsien aus dem Ösophagus und aus dem Magen in getrennten Gefässen einsenden.
Präparat Nr 12 d aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Chronisch aktive Helicobactergastritis mit intestinaler Metaplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vier Magenschleimhautbiopsien (Oberstes: Antrum/Corpusübergang mit intestinaler Metaplasie, zweitoberstes und unterstes: Antrumschleimhaut mit intestinaler Metaplasie, zweitunterstes: Corpusschleimhaut mit intramukosalem Lymphfollikel ohne Metaplasie).
- Schwere chronische (dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat in der Lamina propria), stark aktive (neutrophile Granulozyten in der Lamina propria und im Epithel mit Ausbildung von Mikroabszessen) Gastritis.
- Typisch für Helicobactergastritis: intramukosale Lymphfollikel
- An der Schleimhautoberfläche sind einzelne blauviolette kommaförmige Helicobacter Bakterien erkennbar. Die Bakterien sind viel besser in der Spezialfärbung Giemsa C erkennbar (zweiter Präparatlink, ebenfalls Prüfungsstoff!!)
- Intestinale Metaplasie der Antrumschleimhaut: Basophile (bläuliche) Drüsenschläuche mit Becherzellen sowie einzelnen Paneth'schen Körnerzellen mit rot granuliertem Zytoplasma im untersten Schleimhautfragment. Die metaplastische Schleimhaut erinnert stark an Kolonschleimhaut.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vermuteter Gastritistyp (A, B oder C).
- Einnahme ulzerogener Medikamente (NSAR, ASS)
- Einnahme von Antibiotika oder Säurehemmern (Sensitivität für mikroskopischen Helicobacternachweis deutlich vermindert)
Praxis-Tipp:
- Biopsien aus verschiedenen Lokalisationen separat einsenden und entsprechend bezeichnen (obligat bei Tumorverdacht oder Verdacht auf Typ A Gastritis).
update 28.12.2016
Präparat Nr 12 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Portio / Carcinoma in situ der Portio (CIN III)
Repetitorium
-
Präparat Nr 13 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Kolon descendens / Tubulovillöses Kolonschleimhautadenom (high grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ein polypoides Kolonschleimhautfragment.
- An der Abtragungsstelle rechts unten (Kauterartefakte) erkennt man wenige nicht dysplastisch veränderte Kolonkrypten mit muzinhaltigen Becherzellen.
- Intakte Lamina muscularis mucosae.
- Das Adenom besteht teilweise aus langen fingerförmigen verzweigten villösen Strukturen und kürzeren unverzweigten Tubuli.
- Low grade Dysplasie (ca. 95%): Das Epithel der mässiggradig dysplastisch veränderten Drüsen zeigt vermehrte, vergrösserte, mehrreihig angeordnete stiftförmige Kerne mit leicht vergröbertem Chromatin und verminderter intrazytoplasmatische Schleimbildung. Die Zellpolarität ist erhalten (parallele Ausrichtung der Zellkerne zueinander, senkrecht zur Basalmembran).
- High grade Dysplasie (ca. 5%): Im Zentrum des Adenoms findet sich ein kleines Areal mit high grade Dysplasie: dysplastisch veränderter Drüsen mit kribriformer Architektur (Tubulus mit multiplen Lumina gesäumt von dysplastischen Zellen) und grösseren, abgerundeten Zellkernen teilweise in allen Epithellagen. Die Lumina der kribriformen Drüsen enthalten apoptotische Zelltrümmer und nekrotischen Detritus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Anzahl und genaue Lokalisation der Adenome.
- Verdacht auf hereditäres Kolonkarzinom.
update 21. August 2014
Präparat Nr 13 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Prostata / Adenokarzinom der Prostata
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Normale Prostatadrüsen mit grossen Lumina angeordnet in Läppchen. Das Epithel bildet Falten und besteht aus einer inneren hochprismatischen sekretorischen Zellschicht und einer äusseren Schicht flacher Myoepithelien.
- Herde kleiner Karzinomdrüsen ohne Basalzellschicht.
- Fehlende lobuläre Anordnung der Karzinomdrüsen.
- Konfluierende Drüsen bilden kribriforme Muster.
- Karzinomzellen mit stark erhöhter Kern-Zytoplasmarelation und hyperchromatischen Zellkernen mit grossen eosinophilen Nukleolen.
- Wenig differenzierte Karzinomanteile ohne erkennbare Drüsenbildung.
- Perineuralscheideninvasion.
- Links oben im Präparat finden sich Anteile der Samenblase mit polymorphem Epithel und gelben Lipofuszinpigmenteinlagerungen.
- Unterhalb der Samenblase sind von flachem Endothel ausgekleidete Lymphgefässe mit Karzinominfiltraten erkennbar (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Der mit schwarzer Tusche markierte Resektionsrand in der unteren Hälfte des Präparates ist tumorfrei.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorausgegangene Hormontherapie oder Strahlentherapie (Veränderte Morphologie, Grading nicht möglich).
- Höhe des PSA.
- Befund der vorausgegangenen Stanzbiopsie.
Präparat Nr 14 b aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Hämangiom
Repetitorium
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Präparat Nr 14 c aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Uterus / Fibroleiomyom des Uterus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei scharf begrenzte Knoten im Myometrium bestehend aus Bündeln glatter Muskulatur.
- Variabler Anteil Fibrose (Kollagenfasern).
- Glatte Muskelzelle: eosinophiles Zytoplasma, längliche Kerne mit abgerundeten Enden (zigarrenförmig).
- Keine signifikanten Zellatypien. (signifikant=bereits in der Übersichtsvergrösserung erkennbar).
- Keine Mitosen.
- Keine Tumornekrosen.
- Das Endometrium über dem Leiomyom ist druckatroph, das übrige Endometrium zeigt Proliferationszeichen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Durchgeführte Hormontherapie
- Orale Kontrazeptiva
- Schwangerschaft
Präparat Nr 14 e aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Knochen, Femur / Osteosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Tibiametaphyse mit angrenzendem Weichteilgewebe.
- Das Sarkom infiltriert diffus den spongiösen Knochen der Diaphyse und hat präexistente Knochenbälkchen verdrängt.
- Der Tumor hat die Korticalis destruiert und infiltriert die angrenzende Skelettmuskulatur.
- Der Tumor besteht aus neugebildetem bereits verkalktem Knochen oder einem Netzwerk von primitiven Osteoidtrabekeln. Entlang oder innerhalb der Osteoidtrabekel lokalisierte polymorphe Tumorzellen mit ausgeprägten Kernatypien und zahlreichen Mitosen. Leicht verwaschene Kernstrukturen als Folge der Gewebsentkalkung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Vorausgegangene Therapie.
- Hinweise auf sekundäres Osteosarkom.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 1:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives Mammakarziom ohne besonderen Typ (Syn. invasives duktales Mammakarzinom)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Invasives duktales Karzinom mit desmoplastischem Stroma rechts unten im Präparat.
- Die Karzinominfiltrate bestehen aus schmalen soliden Zellsträngen, die keine Drüsenlumina ausbilden. Eine Myoepithelschicht fehlt. Kein assoziierter Mikrokalk.
- Mässig zahlreiche Mitosefiguren und Apoptosen.
- Die Karzinomzellen sind deutlich grösser als die normalen sekretorischen Zellen der nicht neoplastischen Drüsenazini. Die vesikulären Zellkerne sind vergrössert, pleomorph und hyperchromatisch. Die Kernmembran ist teils irregulär. Die Tumorzellkerne enthalten prominente eosinophile Nukleolen.
- Das Zytoplasma einiger Tumorzellen enthält runde bis ovale hyaline Globuli, teils umgeben von einem Halo (unspezifischer Befund).
- Das Karzinom ist gering differenziert: B.R.E. Grad 3; Score 8: 3, 3, 2. Keine Drüsenbildung: Score 3 Starke Zellatypien: Score 3 <10 Mitosen/10 HPF: Score 2
- In den bindegewebigen Ausläufern dilatierte Gangstrukturen mit peritumoralem duktalem Carcinoma in situ mit hohem Kernmalignitätsgrad (Grad 3, kribriformer und solider Typ mit Komedonekrosen, kein assoziierter Mikrokalk). Erhaltene Myoepithelschicht im Bereich des in situ Karzinoms.
- Läppchenkanzerisierung (Ausbreitung des Karzinoms in den Azini der Drüsenläppchen).
- Peritumorale Arterie mit assoziiertem dilatiertem Lymphgefäss mit intraluminalem Tumor (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Tumorfernes Mammaparenchym mit leichter Fibrose.
- Spärlich Mikrokalk assoziiert mit benignen Drüsenazini. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Ergebnis vorausgegangener Untersuchungen (Zytologie, Stanzbiopsie). Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate in drei Dimensionen (mammillennah, mammillenfern und lateral oder medial) mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral bzw. medial markieren.
update 20. August 2017
Präparat Nr 2:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz / Pyämische Myokarditis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Blaue Flecken in der Übersicht. Diese entsprechen Ansammlungen von neutrophilen Granulozyten (Mikroabszesse).
- Links unten im Bild sind mehrere Arterien mit intra- und perivaskulären Kokkenbakterien und neutrophilen Granulozyten erkennbar.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sepsis.
- Im Blut nachgewiesene Erreger.
- Mögliche Streuquellen.
Präparat Nr 3:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Lungenemphysem
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Schwarz pigmentierte erweiterte Azinuszentren.
- Fragmentierte Alveolarsepten im Bereich der erweiterten Azinuszentren.
- Bruchstücke von Alveolarsepten und Gefässen im Zentrum der emphysematischen Räume. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nikotinabusus (Pack Years).
Präparat Nr 4:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Akuter Niereninfarkt
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Arteria arcuata mit rekanalisiertem Verschluss.
- Anämischer Infarkt mit kokardenförmigem Aufbau.
- Im Zentrum: ausgedehnte Koagulationsnekrose mit aufgehellter verwaschener Struktur.
- Am Rand und innerhalb der Nekrose zerfallende neutrophile Granulozyten.
- Hämorrhagischer Randsaum zwischen Nekrose und vitalem Parenchym.
- Lymphohistiozytäres Entzündungsinfiltrat am Rand des Nekroseareals.
- Schmaler Saum von vitalem Parenchym an der Rindenoberfläche.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Verdacht auf Vaskulitis.
- Emboliequelle (Vorhofflimmern etc.).
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
Präparat Nr 5:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Aorta / Zystische Mediadegeneration (Medianekrose)
Repetitorium
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Präparat Nr 7:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Arteria poplitea / Atherosklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Intimafibrose mit fokalen grobscholligen(dystrophen) Verkalkungen und Einblutungen in der unteren Hälfte des Arterienquerschnitts.
- Fibröse bindegewebige Deckplatte über dem Atheromkern
- Atherome in der Intima mit zentraler Nekrose, Cholesterinkristallen, Entzündungszellen und gelben Hämosiderinablagerungen oder Einblutungen.
- Partielle Zerstörung der Lamina elastica interna.
- Atrophie der glatten Muskulatur der Media.
Präparat Nr 11:00 AM aus Modul Kursus Pathologie I (Allgemeine Pathologie)
Topographie / Diagnose
Bronchus / Asthma bronchiale
Repetitorium
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© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger