Symptomatik:
Die Symptomatik wird durch die Lokalisation der Larvengewebe und durch das raumfordernde Wachstum bestimmt. Bei Leberbefall bestehen Inappetenz, Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, Hepatomegalie, Ikterus, Cholelithiasis-ähnliche Beschwerden, eingeschränkte Zwerchfellbeweglichkeit, Magenausgangsstenose und portale Hypertension. Der Lungenbefall ist meist asymptomatisch. Gelegentlich bestehen eine Hämoptoe, ein Hydrothorax, ein Spontanpneumothorax oder Lungenrundherde. Das Platzen von Hydatiden kann eine allergische Reaktion mit Schock und eine miliare Aussaat der Larven verursachen.
Diagnostik:
Im Frühstadium der Infektion ist die Diagnose sehr schwierig. Raumfordernde Prozesse können mit bildgebenden Verfahren festgestellt werden. Gelegentlich lassen sich in den Zysten Verkalkungen nachweisen. Manchmal besteht eine Bluteosinophilie, die selten über 15% liegt. Eine Zystenpunktion (therapeutisch oder diagnostisch) ist unter Umständen und bei gegeber Indikation möglich, sie ist jedoch nur unter Schutz durchzuführen (neoadjuvante und adjuvante Albendazolgabe mit oder ohne Praziquantel/Zystenspülung mit hypertoner NaCL-Lösung). Der direkte Parasitennachweis gelingt bei aufgeplatzten Lungenzysten durch den Nachweis von Haken der Echinokokkenlarven im Sputum. In den meisten Fällen kann die Diagnose bei positiver Serologie in Zusammenschau mit der Bildgebung eindeutig gestellt werden.
Therapie:
Insbesondere beim Fuchsbandwurm ist die Therapie der Wahl die operative Entfernung des parasitären Gewebes, wobei ein Platzen der Zysten unbedingt vermieden werden muss. Bei inoperablen Fällen oder bei miliarer Aussaat ist eine Chemotherapie mit Anthelminthika (Albendazol/Mebendazol) indiziert, im Falle des Fuchsbandwurmes lebenslang. Je nach Grösse der Läsion kann der Hundebandwurm mit Anthelminthika kurativ behandelt werden. Beim Fuchsbandwurm zeigt sich jedoch ausschliesslich eine parasitostatische Wirkung.
Prognose:
Die alveoläre Echinokokkose führt unbehandelt in den allermeisten Fällen zum Tode, während die zystische Echinokokkose je nach Lokalisation des Parasiten meist gut behandelbar oder selbstlimitierend ist (Mortalität 2-4%).
update 2. September 2022