Kommentar
Die histologischen Befunde passen zu einem hämophagozytischen Syndrom. Aufgrund der fehlenden Ferritin- und Interleukin-2-Rezeptorwerte ist dieses Syndrom anhand der histologischen Befunde allein nicht sicher diagnostizierbar. Die Aetiologie der Hämophagozytose ist sowohl klinisch, serologisch als auch durch immunhistochemischen Untersuchungen nicht CMV-, EBV- oder HIV-assoziiert. Am ehesten hat die Pneumonie in Zusammenhang mit der chronischen lymphatischen Leukämie die Hämophagozytose getriggert.
Bei den häufig verwendeten Richtlinien zur Diagnose des Hämophagozytose-Syndroms müssen minimal 5 von 8 der folgenden Kriterien erfüllt sein: 1) Fieber, 2) Splenomegalie, 3) Periphere Zytopenie in minimal 2 Zelllinien, 4) Hypertriglyzeridämie (Triglyzeride nüchtern 03,0 mmol/l) und/oder Hypofibrinogenämie (Fibrinogen 01,5 g/l), 5) Zeichen der Hämophagozytose im Knochenmark, in der Milz oder in Lymphknoten, 6) verminderte oder fehlende NK-Zell-Aktivität, 7) Ferritin 0500 mg/l und 8) soluble CD25 02400 U/ml. Zur Diagnose einer familiären Form reicht der molekulargenetische Nachweis einer
pathognomonischen Mutation (z.B. Mutationen im Perforin-, Munc-, Syntaxin- oder SLAM-associated protein Gen), ohne dass die klinischen Diagnosekriterien erfüllt sein müssen.
Henter JI, Horne A, Arico M, Egeler RM, Filipovich AH, Imashuku S,
et al. HLH-2004: Diagnostic and therapeutic guidelines for hemophagocytic
lymphohistiocytosis. Pediatr Blood Cancer. 2007;48(2):124–31.